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Klatsch und Tratsch » » Thema: Bauern fahren Milch aus Protest auf Wiesen aus :-( |
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... ist OFFLINE
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User seit 08.08.2005
| Geschrieben am 24.09.2009 um 15:55 Uhr  
| Hallo zusammen,
was haltet Ihr davon, dass Bauern aktuell güllefassweise Milch auf Wiesen ausfahren?
Ich finde solche Aktionen kontraproduktiv - sie verstärken ja nur noch das Billigimage der Milch. Zumal das Ganze ja die Ökosysteme auch noch stark belastet (Fischesterben in Seen usw.).
Dass man sauer ist auf die niedrigen Preise, verstehe ich - aber das ist doch in anderen Branchen genauso, die leiden auch immer mal wieder unter schlechten Preisen. Schmeißen Gebrauchtwagenhändler deshalb Schrott auf die Straße, oder haben die Ölstaaten beim Ölpreistief kürzlich Rohöl weggeschüttet?
In meinen Augen eine gute Lösung wäre, die Verhandlungsmacht der Landwirte zu stärken, indem sie z.B. große Erzeugergenossenschaften als Gegengewicht zu den Molkereien bilden und zusammen verkaufen. Genauso wie es die OPEC versucht, könnte man dann auch die produzierten Mengen bei Bedarf reduzieren, um den Preis zu steigern.
--
Grüße
ABC
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SLK Nr. 6 seit '97: R171 350 7G iridiums., EZ 07/2004
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... ist OFFLINE
Schreiberlevel: Forenritter
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User seit 08.08.2005
| Geschrieben am 24.09.2009 um 16:32 Uhr  
| Hallo Guido,
aber klar kannst Du mehr für die Milch bezahlen - das läuft dann wie immer über die Bio-/Ökoschiene. Oder Du kaufst direkt bei einem Hof in Deiner Nähe.
--
Grüße
ABC
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... ist OFFLINE
Schreiberlevel: Forenkaiser
Beiträge: 16846
User seit 11.09.2004
| Geschrieben am 24.09.2009 um 17:02 Uhr  
|
ABC schrieb:
Oder Du kaufst direkt bei einem Hof in Deiner Nähe.
Hallo ABC,
da gibt es dann leider selten alle Milchprodukte, die ich gerne hätte: fettarme H-Milch, Joghurt, verschiedene Käsesorten, Butter etc., und es hilft nur dem einen Bauern. Von daher wäre es mir lieber, wenn alle generell ihre 40 Cent pro Liter bekommen würden.
Gruß
Guido
--
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User seit 17.03.2007
| Geschrieben am 24.09.2009 um 17:20 Uhr  
| Hal.lo,
das Thema hatten wir ja letztes Jahr schon mal, als die Bauern das erste Mal den dreisten Aufstand probten - und ganau so auf die Schnauze gefallen sind, wie sie es diesmal auch werden!
Ich habe auch noch immer die selbe Auffassung zum Thema, wie seinerzeit: Wer Unternehmer ist (und dazu noch wie keine andere Unternehmergruppe von Staat und EU mit Steuerbegünstigungen und Subventionen gesponsert wird), muss sich eben nach dem Markt richten.
Und die altbekannten Marktgesetze sagen: Wenn die Bauern die Milch nicht kostendeckend produzieren können (oder wollen...), dann sollen sie es halt bleiben lassen und einen auf "Urlaub auf dem Bauernhof" machen oder seine Ländereien verkaufen und auf die Insel ziehen.
Alles andere ("Fairness", "Landschaftspflege" ist doch Propagandagewäsch der Bauernverbände für Konsumenten auf Privat-TV-Niveau!
Ich bin auch selbständiger Unternehmer, aber wenn der Preis für mein Produkt sinkt (was er erfreulicherweise nicht tut - ganz in Gegenteil ), dann kann ich nicht nach Vater Staat schreien, dass er es via Mindestpreisverordnung richten soll.
Das sind ja Zustände wie in der DDR, wo die Preise vom Staat geregelt wurden um Mangel oder Überfluß gezielt zu produzieren.
Und es geht auch nicht an, sein überschüssiges Produkt einfach auf Felder oder in Gewässer kippen, um es künstlich zu verknappen, weil sich die Produktion nicht steuern lässt - das ist eine widerliche Umweltschweinerei!
Das erste Fischsterben durch Milch hat ja gestern schon Furore gemacht und die Staatsanwaltschaften ermitteln schon munter wg. vorsätzlicher Gewässerverschmutzung.
A propos: der Milchbauer, der letztes Jahr (ich habe darüber berichtet) in meinem Dorf vor laufenden TV-Kameras medienwirksam seine Milch hektoliterweise in den Gulli kippte (wodurch die Kläranlage des Gemeindeverbands kollabierte) ist neben einer inzwischen rechtskräftigen strafrechtlichen Verurteilung (90 Tagessätze zu je - man höre und staune - 500 Euro) auch qua Zivilklage vom Gemeindeverband zu Schadenersatz für die Reparatur- und Folgekosten (über 45.000 Euro) verurteilt worden. Und seine Betriebshaftpflicht kommt wg. Vorsatz nicht für den Schaden auf...
Ich glaube, der macht das nicht mehr...
Allen anderen MIlchbauern, die zu solchen Mitteln greifen wünsche ich einen wachsamen Staatsanwalt und zur Beweissicherung anwesende Medien!
Stellt Euch doch mal vor, die kämen damit durch: Dann würden alle, die Produkte mit sinkenden (oder stagnierenden, oder nur langsam steigenden...) Verbaucherpreisen herstellen, demnächst laut nach Mindestpreisen schrien - zum Nachteil aller Verbraucher!!!
--
Herzliche Grüße!
Hal
---------
Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel!
(Bertrand Russel)
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User seit 01.01.2008
| Geschrieben am 24.09.2009 um 18:19 Uhr  
| Naja,
selbst der Bauernverband distanziert sich mittlerweile von den Milchbauern-Aktionen... das will schon was heißen, nämlich dass hier der Protest-Bogen ein wenig überspannt ist seitens der Erzeuger.
Insgesamt bin auch ich hier eher der Überzeugung, dass zuviel Regulierung schadet. Ganz ohne staatlich-bürokratischen Steuerungseingriff geht's offenbar nicht in der Landwirtschaft, aber alles sollte seine Grenzen haben.
Historisch betrachtet haben auch Kohle-, Stahl- und Werftsubventionierungen der 80er und 90er Jahre diesen Industrien nicht geholfen zu überleben, sondern haben nur den notwendigen Strukturwandel hinausgezögert. Naja, vielleicht hat's ja die eine oder andere soziale Härte abgemildert, rede ich mir dann beschwichtigend ein.
Langfristig ist das aber keine Lösung, genauso bei der Milch: wenn's der Markt nicht hergibt, muss man halt eine andere Lösung finden als eine staatliche Regulierung. Zeit für ein neues Premium-Landwirtschaftsprodukt, normal sind Deutsche doch erfinderisch...
Gruß
Michael | Antworten
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User seit 08.08.2005
| Geschrieben am 24.09.2009 um 18:35 Uhr  
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das Sülzkotlett schrieb:
...
Langfristig ist das aber keine Lösung, genauso bei der Milch: wenn's der Markt nicht hergibt, muss man halt eine andere Lösung finden als eine staatliche Regulierung. Zeit für ein neues Premium-Landwirtschaftsprodukt, normal sind Deutsche doch erfinderisch...
Gruß
Michael
Hallo Michael,
vielleicht tanken wir ja irgendwann alle Milchsprit
--
Grüße
ABC
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Beitrag von:
User existiert nicht mehr bei MBSLK.de | Geschrieben am 24.09.2009 um 18:53 Uhr  
| Hallo zusammen,
der Staat sollte sich grundsätzlich aus der Marktwirtschaft heraushalten - Subventionen und Mindestpreise sind indiskutabel. Ebenso lehne ich Kartellbildungen nach dem Vorbild der OPEC ab, da Kartelle ebenfalls nicht marktkonform sind. Wer zum Marktpreis nicht liefern kann, soll es bleiben lassen. Unternehmenspleiten und -schließungen gehören halt einfach dazu. Dadurch verknappt sich das Angebot automatisch, und es stellt sich wieder ein höherer Marktpreis ein. Das ist Marktwirtschaft - eigentlich total simpel. Leider meint unser Staat in seinem keynesianischen Irrglauben, ständig und überall in Märkte eingreifen zu müssen. Dabei bewirkt jede Intervention weitere Interventionen; die Folge ist der Sozialismus.
Grüße
Christian
--
"Der Staatsapparat ist ein Zwangs- und Unterdrückungsapparat. Das Wesen der Staatstätigkeit ist, Menschen durch Gewaltanwendung oder Gewaltandrohung zu zwingen, sich anders zu verhalten, als sie sich aus freiem Antrieb verhalten würden." (Ludwig v. Mises) | Antworten
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Beitrag von:
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User seit 24.09.2001
| Geschrieben am 24.09.2009 um 18:59 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von TealC am 24.09.2009 um 19:11 Uhr ]
Moin !
Also ganz so einfach ist das nicht. Die Milchbauern können nicht einfach sagen ich will den Preis für meine Milch wie ein normaler Geschäftsmann. Den Preis diktieren anscheinend die großen Ketten. Die Bauern haben kaum eine Chance sich zu wehren. Sie liefern ihre Milch ab und die Molkerei sagt Du bekommst das und nicht mehr. BASTA
@ hal9000 würdest Du das denn mit deinem Produkt akzeptieren, das Du lieferst und nachher sag ich dir als Kunde ich zahle dir 20 Cent ? Wohl kaum.
Der Milchbauer hat aber kaum eine andere Wahl, die Milch ist da und er muß sie loswerden, damit ist er erpressbar !
Siehe eine der grossen überegionalen Meiereien Namen Mxxxxx... muuuh trinks Du etwa meine Erdbeermilch ? Dieser Herr M. aus dem Süden unserer Republik, stopft seine Gewinne dann zusätzlich noch der NPD in den allerwertesten...
Ich kaufe Butter und Milch wenn ich welche brauche dann möglichst von HanSano einer lokalen Molkerei aus Holstein und Mecklenburg, da weiß ich das die Bauern bei mir um die Ecke ihre Milch nach Upahl gebracht haben und ich habe sogar die Molkerei bereits besichtigt. Und das Milch nicht für 42 Cent verramscht wird.
Wie war denn das Versprechen der grossen Ketten letztes Jahr, die Milch nicht als Kampfmittel zwischen Netto, Lidl, Aldi, Norma, Plus und Co einzusetzen, hat nicht lange gehalten das Versprechen und die Milch wurde pro Liter für 42 Cent angeboten... Bauer akzeptiere das oder kipp deine Milch weg... wa sie jetzt auch tun !
Traurig finde ich dann das die Milch teilweise aus Litauen rangeschafft wird ... nur damit Discounter 1 sagen kann wir können den Liter für 38 Cent verkaufen, mir wird schlecht !
Gruß
Teal´C
--
Supersprint-Doppeloval - Ist er zu laut, seid Ihr zu SCHWACH !
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Ich hab ihn gefahren, einen 190 SL BJ 1960.. jetzt noch den Flügeltürer und ich kann beruhigt sterben... | Antworten
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User seit 24.09.2001
| Geschrieben am 24.09.2009 um 19:08 Uhr  
| Mal nen Kleiner Auszug wie mit Bauern umgesprungen wird...
Druck auf Milchbauern
Im Frühjahr 2008 kam ein weiterer Kritikpunkt auf die Firma Müller zu. Hierbei versucht die Firma Müller unter der Führung von Theo Müller, durch massiven Druck auf tausende Bauern die in der Milcherzeugergemeinschaft (MEG) organisiert sind, die Preisverhandlungen für den Milchpreis zu beeinflussen. Alle in der MEG organisierten Milchbauern wurden von der Firma Müller angeschrieben und zum Austritt aus der MEG aufgefordert, ein vorgefertigtes Austrittsschreiben war dem Brief bereits beigefügt. Im Falle eines Verbleibs in der MEG wurde den Bauern ein um 11 Cent pro Liter reduzierter Milchabnahmepreis angedroht. Nach massiven Protesten der Milchbauern über diese Vorgehensweise vor den Müllerwerken in Aretsried wurde mehreren hundert Milchbauern, die von den Müllerwerken als Rädelsführer angesehen wurden, der Milchabnahmevertrag gekündigt.[16]
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