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Klatsch und Tratsch » » Thema: Brandgefahr: Mercedes ruft 800.000 Autos zurück |
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| Geschrieben am 04.01.2022 um 18:45 Uhr  
| Sind wir SLK/SLC Fahrer auch betroffen wenn wir einen Diesel fahren?
"Der Autobauer Daimler muss wegen technischer Probleme nach einem Bericht von "Bild" mehr als 800.000 Fahrzeuge weltweit zurückrufen. Da es derzeit an Ersatzteilen mangele, könnten die Reparaturen nicht sofort ausgeführt werden, berichtete die Zeitung. Wegen möglicher Brandgefahr müssten die Besitzer ihre Wagen stehen lassen.
Ein Daimler-Sprecher bestätigte die Zahl auf Anfrage nicht, nannte aber die betroffenen Baureihen von Dieselmodellen der SUV GLE, GLS, GLC und G-Klasse sowie von C-, E- und S-Klasse.
Durch eine Undichtigkeit der Kühlmittelpumpe könne in Einzelfällen ein Ansteigen der Bauteiltemperatur nicht vollständig ausgeschlossen werden, erklärte die Pkw-Tochter Mercedes-Benz weiter. Der erste Schwung an Reparaturen sei für Mitte/Ende Januar geplant. Bis zum Werkstatttermin müssten die betroffenen Fahrzeuge "besonders umsichtig gefahren werden und die Nutzung auf das erforderliche Minimum beschränkt werden." | Antworten
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| Geschrieben am 05.01.2022 um 10:07 Uhr  
| Moin,
kurz zu eurer Info ohne die gesamte technische Ausführung darzulegen: es geht eher NICHT um Brandgefahr bei der Geschichte, das wurde von MB vorgeschoben aus zulassungsrechtlichen Gründen.
Es geht um folgendes: Der OM654 (200d, 220d, 300d mit e-Varianten) und der OM656 (350d, 400d) haben seit 2017 eine über Unterdruck gesteuerte Kühlmittelpumpe. Diese kann nach einer gewissen Zeit eine Undichtigkeit aufweisen, so dass Kühlmittel ins Unterdrucksystem gelangt. Ganz theoretisch könnte dabei Kühlmittel auf ein el. Umschaltventil treffen und sich mit einer Wahrscheinlichkeit entzünden, die vermutlich geringer ist als ein 6er im Lotto (es ist bisher kein Fall eines Brandes bekannt geworden).
Was MB beim Rückruf macht ist eine Kontrolle, ob bereits eine Undichtigkeit im Unterdrucksystem vorliegt. In dem Fall wird das Umschaltventil getauscht. In jedem Fall wird ein Softwareupdate für die Kühlmittelpumpensteuerung aufgespielt, welches dafür sorgt, dass diese weniger belastet wird und dass so die Dichtung länger hält. Das bedeutet z.B. konkret, dass ein Schieber, der während der Warmlaufphase dafür sorgt, dass sich das Kühlwasser schneller erwärmt nicht mehr angesteuert wird. Umgerüstete Fahrzeuge benötigen daher länger bis sie Betriebstemperatur erreichen, und der Verbrauch kann sich erhöhen. Hier drin ist auch der "Trick" mit der Brandgefahr begründet: nur mit dieser lässt sich eine nachträgliche Abweichung von der zertifizierten Baureihengenehmigung begründen, denn die Fahrzeuge weichen nach dem Update z.B. von den hinterlegten CO2-Werten ab.
Was wirklich dahinter steckt:
Sobald das Kühlmittel durch das Unterdrucksystem in die Tandemölpumpe (Öl/Unterdruck) gelangt und diese beschädigt, wird es richtig teuer: um die Pumpe (und sämtliche betroffenen Leitungen) zu erneuern müssen z.B. bei den 400d Fahrzeugen (welche m.W. fast alle 4-Matic-Fahrzeuge sind) der Motor, das Getriebe und die Vorderachse ausgebaut werden, weil man anderweitig nicht an die Pumpe kommt. Bisher sind diese Fälle alle auf 100% Kulanz gelaufen, aber es dürfte MB auf Dauer zu teuer werden diese Schäden jahrelang zu beseitigen. Der Listenpreis für die Reparatur liegt bei 10-12 tausend Euro. Bei den Vierzylindermotoren fallen die Kosten geringer aus.
Leider sagen viele Kenner der Konstruktion, dass durch die Rückrufaktion das Problem nicht vollständig gelöst, sondern nur abgemildert wird, so dass mögliche Schäden einfach nur später, ggf. außerhalb von Gewährleistungs- und Kulanzzeiträumen, auftreten werden.
Fazit:
- Vorsicht bei betroffenen Vierzylindermodellen (OM654) ab 2017 mit hohen Laufleistungen, wobei das Risiko eines Schadeintritts bei weitem nicht so hoch ist wie beim OM656
- Finger weg vom Reihensechser OM656, früher oder später wird es zu dieser Reparatur kommen, die dann richtig ins Geld geht. Man merkt auf dem Gebrauchtwagenmarkt bereits, dass die 400d sich schlecht verkaufen und lange Standzeiten bei den Händlern haben
Gruß
Guido
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User seit vor Apr. 03
| Geschrieben am 05.01.2022 um 10:25 Uhr  
| Spannende Info Guido!
Ernüchternd wie man hier versucht ein Problem von der Bilanz zu bekommen.
Aber dieses spielen auf Zeit kennt man.
Ich kann nur jedem raten beim Kauf direkt bei Mercedes sich bestätigen zu lassen dass alle bis zum Verkaufsdatum bekannten Servicemaßnahmen durchgeführt werden bzw. wurden.
Ich hatte vor vielen Jahren diese Vereinbarung nützen können als ich einen Lagerwagen gekauft hatte. Da wollte man mich auch in den Wald schicken und trotz entsprechender Bestätigung im Kaufvertrag war eine Maßnahme an der Hochdruckpumpe des ABS nicht erfolgt.
Nach zwei Jahren konnte ich das endlich nachvollziehen und hier aus dem Forum wurde mir das entsprechende Servicepapier zur Verfügung gestellt.
Die Kosten € 2.000 wollte man wohl einsparen.
Gruß
Frank
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„Am Ende zählen nur die Menschen, denen man auf die Frage „Alles okay bei dir?“ mit der Wahrheit antwortet…“
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| Geschrieben am 05.01.2022 um 10:41 Uhr  
| Moin Guido,
das hört sich ja übel an - und ich war so begeistert vom Reihensechser Diesel. 2018/19 hatte ich für gut 6 Monate einen CLS 400d 4M zur Langzeitmiete.
In Effizienz, Längsdynamik und Fahrspaß der beste Kilometerfresser, den ich je hatte. Leider hatte er keine Standheizung, aber es war sehr verwunderlich wie schnell er auch im Winter warm wurde. Jetzt weiss ich warum.....
Interessant wäre ja noch, was bei den Neuen gemacht wurde um das Problem "anständig" zu lösen.
Viele Grüße
Karlheinz
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User seit 11.09.2004
| Geschrieben am 05.01.2022 um 11:04 Uhr  
| Hallo Karlheinz,
kann ich alles bestätigen mit einem E400d. Unglaublich effizient: Verbrauch identisch mit dem Vierzylinder und Kraft (700NM) immer aus dem Vollem, dazu die Laufruhe. Zum Glück (oder leider?) geht die Fuhre nächstes Jahr weg und dann ist das Thema Diesel nach 34 Jahren abgehakt...
Zu deiner Frage: neue Fahrzeuge bekommen die Maßnahme ab Werk und es gibt seit Mitte letzten Jahres eine geänderte Einbauvorschrift für das Anzugsmoment vom Lagergehäuse der Wasserpumpe, ansonsten ist nichts geändert worden. Wir werden sehen, ob es bei neueren Modellen wie z.B. W214 eine technische Änderung geben wird....
Gruß
Guido
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| Geschrieben am 05.01.2022 um 17:48 Uhr  
| Hallo Guido,
danke für die ausführliche Erklärung,
auch ich war vom 400 4Matic Kombi begeistert und bin etwas betrübt bei diesen Nachrichten
Der Diesel ist bei mir auch nicht mehr ertse Wahl, wobei E Autos auch noch nicht mein Ding sind (Reichweiten Probleme)..mal sehen was noch kommt.
Erstmal bin ich mit meinem kleinen 300 SLC zu frieden, wird hoffenlich mein Rentner Auto
--
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