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| Klatsch und Tratsch » » Thema: Was haltet Ihr von Google StreetView (alle Straßen mit Fotos im Netz)? |
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Beitrag von:
... ist OFFLINE
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Forenritter
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 |  Geschrieben am 20.08.2010 um 18:09 Uhr
| Hi,
noch ein Beispiel:
Ihr habt einen Prachtbungalow gebaut und bewerbt euch auf eine standesgemäße Stelle als Geschäftsführer.
Der Personaler will natürlich Näheres wissen und schaut auf Street View nach, wo der Kandidat so wohnt.
Dort sieht er aber nicht den Bungalow, sondern noch das alte herunter gekommene und schon längst abgerissene Haus eines 90 jährigen Rentners, der inzwischen verstorben ist und sich um nichts mehr in seinen letzten 20 Jahren hat kümmern können.
Reaktion des Personalers: "...ach Fräulein Meier, dem Herrn schicken sie mal eine Absage, wen haben wir denn sonst noch da?"
Gruß Helmut
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... ist OFFLINE
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|  Geschrieben am 24.08.2010 um 08:52 Uhr
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von mike_bu am 24.08.2010 um 08:56 Uhr ]
Moin
Ich finde diesen Thread wirklich interessant. Erschreckend ist die Naivität, mit der viele das Treiben eines Megakonzerns abtun und Bürger, die sich dagegen wehren, als Spinner oder Paranoiker titulieren.
1. Google fotografiert nicht auf Höher eines Fußgängers sondern schaut aus 2,5m Höhe über alle Zäune hinweg. Damit erkennt man aus dieser Perspektive erheblich mehr.
2. Bei der Bildersammlung wurden auch gleich WLAN Netze mit deren IP sowie Namen erfasst. Durch Verknüpfung mit Suchanfragen aus Google kann man damit die entsprechenden Anfragen sehr genau zuordnen. Und wenn Google sagt, sie löschen die Daten, lache ich mich tot. Google sitzt im USA und ist rechtlich kaum für deutsche Bürger oder auch den Staat erreichbar.
3. Natürlich kann ich als potentieller Einbrecher auch zu Fuß die entsprechenden Häuser auskundschaften. Allerdings ist dies viel mühsamer, hat ein höheres Entdeckungsrisiko und der Aktionsradius ist viel beschränkter. Vorm Rechner sitzend kann ich selenruhig und systematisch ein Wohngebiet nach dem anderen ansehen.
4. Grundsätzlich habe ich ein Problem damit, wenn andere Daten über mich sammeln. leider ist es nicht immer vermeidbar. So z.B. bei Krankenkassen, staatlichen Institutionen, Online Shops (wer sie nutzt), Versicherungen. Die Qualität bei Google ist jedoch die nächste Stufe. Google verknüft Ortsdaten, persönliche Daten, persönliche Vorlieben (z.B. sexuelle Neigungen, Shoppingverhalten, Hobbys.....). Überlegt selber einmal, was ihr alles in die Suchmaschine eingebt. Und nun wird dies nicht mehr anonym verarbeitet sondern mit euren Namen, Adresse und ich weiß nicht was noch alles verknüft.
5. Nach meiner Meinung sollte es ein Gesetz geben, welches die private und komerzielle Datensammlung grundsätzliche erst einmal verbietet und dies anhängig von der Zustimmung des Betroffenen macht. Mit einem solchen Gesetz müsste Google aktiv werden wenn sie Daten nutzen wollen und nicht der Bürger, wenn er dies verbieten will. Dies wäre der richtige Ansatz.
6. Die Blödheit und Naivität unserer Politiker im Umgang mit moderner Technik ist kaum zu überbieten. Und die Feigheit, sich gegen einen amerikanischen Konzern aufzulehen ist auch beispiellos.
7. Auch Dienste wie Facebook, Schüler-VZ usw. sollten grundsätzlich keine Suchzugriffe auf Daten durch Dienste wie Google, Yahoo.... zulassen, die dort eingestellt werden. Es sei denn der Nutzer stimmt dem ausdrücklich zu und er ist volljährig. Jugendliche sind häufig nicht in der Lage, die Konsequenzen der Preisgabe von persönlichen Daten, peinlichen Bilder usw. zu überblicken. Und jeder einigermaßen intelliegente Personalchef schaut heute in solche Dienste.
------ mike -------
** carpe diem ** |
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|  Geschrieben am 24.08.2010 um 09:08 Uhr
|
mike_bu schrieb:
5. Nach meiner Meinung sollte es ein Gesetz geben, welches die private und komerzielle Datensammlung grundsätzliche erst einmal verbietet und dies anhängig von der Zustimmung des Betroffenen macht. Mit einem solchen Gesetz müsste Google aktiv werden wenn sie Daten nutzen wollen und nicht der Bürger, wenn er dies verbieten will. Dies wäre der richtige Ansatz.
Genau mein Punkt! Opt-in statt Opt-out! Ich muss mich kümmern, wenn ich den Schmarrn nicht mitmachen will, dabei müsste sich doch Google kümmern, wenn sie wollen, dass die Leute mitmachen. Eindeutig der falsche, gesetzliche Ansatz!
Ansonsten kann ich Deinem Beitrag rundum nur zustimmen. Es fasst eigentlich alles sehr gut zusammen und bringt es auf den Punkt!
Grüsse,
Achim
--
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| Geschrieben am 25.08.2010 um 12:23 Uhr
| ja, da kommt ein Problem auf, wenn man nicht in seinem "eigenen" Haus lebt.
Was ist wenn man zur Miete in einem Mehrfamilienhaus wohnt und nur 1 von 3 Mietparteien gegen GSV ist? Entscheidet die Mehrheit?
Oder hat der Eigentümer das Recht ja bzw. nein zu sagen, auch wenn er dort selbst nicht wohnt?
naja, wird garantiert noch lustig werden.
Gruß
Gerhard
--
cubanitsilberne Hubraumflunder
**************************
die Verbindung von zwei Geraden ist eine Kurve
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| Geschrieben am 25.08.2010 um 12:51 Uhr
| Moin!
Was ich nicht ganz verstehen kann ist die Tatsache dass viele Personen freiwillig ihre Daten im Netz verteilen (StayFriends etc.) oder bei ominösen Gewinnspielen Daten weiter geben. Google selbst filtert bei jeder Suchanfrage Zugangsdaten des Nutzers - und dann regt man sich darüber auf, dass plötzlich das eigene Gartentor zu erkennen ist. Das ist der eine Aspekt.
Da ich mich mit Urheberrechten ganz gut auskenne, bleibt die nächste Frage was denn das Persönlichkeitsrecht angeht - egal ob bewußt eine fremde Person, Auto mit Kennzeichen oder das eigene Haus fotografiert oder anderweitig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird - dieser Umstand ist nicht legitim ohne ausdrücklicher Einwilligung Dritter. Ich sehe da jedenfalls schon eine Mega-Protestwelle anrollen. 
Und was ich nun von GSV (...bekannte Abkürzung für Schweinkram!? ) halte? Sicherlich Interessant - aber auch grenzwertig!
--
Viele Grüße aus dem Süden von Hamburg > Olaf
V6 Kompressor - mehr braucht keiner! Lysholm, alter Schwede...!
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