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Klatsch und Tratsch » » Thema: Corona |
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Schreiberlevel: Forenobersekundaner
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User seit 14.04.2009
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Schreiberlevel: Forenuntertertianer
Beiträge: 158
User seit 23.06.2018
| Geschrieben am 13.05.2020 um 20:50 Uhr  
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Hamilkar Barkas schrieb:
........ Handwerker und Kleingewerbetreibende die zu einem großen Teil angeblich kurz vor der Pleite stehen, möchte ich fragen:
habt ihr denn überhaupt nicht vorgesorgt, nichts beiseite gelegt ? Könnt ihr
denn nicht einmal 2, 3 Monate Durststrecke überstehen? .......
.......wir warten seit Wochen auf unseren Installateur a) zum Austausch eines in die Jahre gekommenen Heizkörpers gegen einen neuen und b) zur Reparatur von zwei Wasserhähnen (nicht Dichtungen austauschen), die beide zu wertvoll sind um sie komplett auszutauschen. .....
.....wenn dein Sanitär den ersten Absatz lesen würde, dürftest du noch einige Monate auf deine zwei Dichtungen warten müssen.
(Wenn er überhaupt kommt) | Antworten
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Beitrag von:
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Schreiberlevel: Forengrundschüler
Beiträge: 47
User seit 24.08.2019
| Geschrieben am 13.05.2020 um 22:18 Uhr  
|
Hamilkar Barkas schrieb:
........ Handwerker und Kleingewerbetreibende die zu einem großen Teil angeblich kurz vor der Pleite stehen, möchte ich fragen:
habt ihr denn überhaupt nicht vorgesorgt, nichts beiseite gelegt ? Könnt ihr
denn nicht einmal 2, 3 Monate Durststrecke überstehen? .......
Ich komme zwar aus einer ganz anderen Branche (TV/Audio/Medien), möchte das aber trotzdem kurz beantworten:
Ich hatte bis zum 8.3. volle Auftragsbücher, fast 140% AUslastung (=7 Produktionstage je 5 Wochen-Arbeitstage)
Am 9.3. hat sich mit dem Verbot aller Veranstaltungen 0% Auslastung ergeben.
Daran hat sich seither nichts geändert.
Erschwerend kommt dazu dass wir 80% unseres Umsatzes zwischen April und September machen. Das heißt mit dem VA-Verbot bis ende August (und wahrscheinlich darüber hinaus) ist so gut wie unser gesamtes Geschäftsjahr tot.
Nachdem es in den letzten Jahren gut gelaufen ist und die Firma über 15 Jahren stabil gewachsen ist, haben wir knapp 1,5 Mio Euro in neue Ausrüstung investiert. Normalerweise einfach abzubezahlen, auch wenns mal ein paar Monate mau läuft.
Dazu die monatlichen Fixkosten - Büromieten, Mitarbeiter.
Meine fixen Mitarbeiter sind in Kurzarbeit - bloss, dass ich diese derzeit noch vorfinanzieren muss. Noch sind (in Österreich) die Ausgleichszahlungen nicht geflossen. Entlassen möchte ich mein Team, dass ich in den letzten 15 Jahren handverlesen und tlw selbst ausgebildet habe, nicht.
Ich habe einen (eigentlich gar nicht so) kleinen Kapitalpolster, aber länger als 3-4 Monate halte ich das auch nicht aus.
Wohlgemerkt: Ohne jede Einnahme!
Das ist eine Durststrecke die ich seit 1997 so nicht mehr hatte.
Dazu kommt, dass mir Überbrückungs kredite und Stundungen wenig nützen: Denn Produktionen, die jetzt nicht stattfinden, können nicht einfach irgendwann nachgeholt werden. Das heißt, die Aufnahmen und Übertragungen die nicht stattfinden, sind einfach weg. Die kommen nicht doppelt- und dreifach "nach Corona" wieder. Wie soll ich daher die neuen Kredite und anfallenden Kosten aus Stundungen zurückzahlen ohne mich gefährlich hoch zu verschulden?
Und was ist dann bei der nächsten Krise?
Da kann man sich leicht zurücklehnen und sagen "ich versteh nicht wie man die paar Monate nicht überleben kann".
Das ist genauso wie wenn man Dir nach dem Ausatmen die Luft wegnimmt. Hättest Du gewusst dass man Dich ersticken will hättest Du vielleicht vorher nochmal kräftig eingeatmet. So kommt es überraschend.
Und selbst wenn Du vorher kräftig eingeatmet hast: Besonders lange nutzt dir auch das nichts.
Sorry, musste einfach mal raus.
Ich geh jetzt ne Runde SLK fahren. Sprit ist ja wenigstens billig derzeit.
Georg
--
SLK R170 200 Bj 1998 vivianitgrün | Antworten
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Schreiberlevel: Forenoberprimaner
Beiträge: 663
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Beiträge: 10903
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| Geschrieben am 14.05.2020 um 01:22 Uhr  
| Moin,
ich muss Georg seinen Ausführungen auch zu 100% beipflichten.
Ich kenne zwei selbstständige Handwerksmeister mit eigenem Geschäften, einmal Installation (Gas, Wasser, Scheiße) und einmal Hauselektrik. Wir selbst in der Firma haben zusätzlich diverse kleinere Handwerksbetriebe als Ausführende für unseren Betrieb.
Eine kleinere Firma mit fünf festen Mitarbeitern (in diesem Fall Installation) Arbeitet nach Ausführungen mit Zahlungszielen, geht ergo mit allen anfälligen Materialien und Ausführungen grundsätzlich in Vorkasse.
Szenario 1) der Kunde selbst ist z.Zt. nicht zahlungsfähig bedeutet Aufschub und somit bestehende Vorkasse ohne Einnahmen.
Szenario 2) der Kunde hat einen Auftrag erteilt, bittet aber um Verschiebung aufgrund temporärer, fehlender Liquidität, Materialien und Einplanungen sind aber schon vom Installateur abgeschlossen.
Gesamtszenario: Mehrere (!) Kunden händeln das z.Zt. so und somit hat der Installateur ein riesiges Problem mit stehendem aber bereits bezahlten Materialien, mit Verplanung seiner Mitarbeiter. Hier sind ganz schnell Beträge im kleineren bis mittleren fünfstelligen Bereich aufgelaufen...und das kann ein kleinerer Betrieb höchstens einige Wochen auffangen!
Ich kenne kleinere Handwerksbetriebe die sind selbst in den "goldenen Zeiten" an solchen oder ähnlichen Szenarien kaputt gegangen. Zahlt der Kunde nicht oder nicht zeitig (gerade bei größeren Aufträgen) geht das ganz schnell in die Hose.
--
Viele Grüße aus dem Süden von Hamburg >> Olaf
_________________________________________________
Passat B8 TDI Bi-Turbo, 4Motion, Highline mit diversen Schnickschnack, Stage 1, 580Nm.
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Schreiberlevel: Forenuntertertianer
Beiträge: 158
User seit 23.06.2018
| Geschrieben am 14.05.2020 um 06:42 Uhr  
|
geebee82 schrieb:
Ich komme zwar aus einer ganz anderen Branche (TV/Audio/Medien), möchte das aber trotzdem kurz beantworten:
Ich hatte bis zum 8.3. volle Auftragsbücher, fast 140% AUslastung (=7 Produktionstage je 5 Wochen-Arbeitstage)
Am 9.3. hat sich mit dem Verbot aller Veranstaltungen 0% Auslastung ergeben.
Daran hat sich seither nichts geändert.
Erschwerend kommt dazu dass wir 80% unseres Umsatzes zwischen April und September machen. Das heißt mit dem VA-Verbot bis ende August (und wahrscheinlich darüber hinaus) ist so gut wie unser gesamtes Geschäftsjahr tot.
Nachdem es in den letzten Jahren gut gelaufen ist und die Firma über 15 Jahren stabil gewachsen ist, haben wir knapp 1,5 Mio Euro in neue Ausrüstung investiert. Normalerweise einfach abzubezahlen, auch wenns mal ein paar Monate mau läuft.
Dazu die monatlichen Fixkosten - Büromieten, Mitarbeiter.
Meine fixen Mitarbeiter sind in Kurzarbeit - bloss, dass ich diese derzeit noch vorfinanzieren muss. Noch sind (in Österreich) die Ausgleichszahlungen nicht geflossen. Entlassen möchte ich mein Team, dass ich in den letzten 15 Jahren handverlesen und tlw selbst ausgebildet habe, nicht.
Ich habe einen (eigentlich gar nicht so) kleinen Kapitalpolster, aber länger als 3-4 Monate halte ich das auch nicht aus.
Wohlgemerkt: Ohne jede Einnahme!
Das ist eine Durststrecke die ich seit 1997 so nicht mehr hatte.
Dazu kommt, dass mir Überbrückungs kredite und Stundungen wenig nützen: Denn Produktionen, die jetzt nicht stattfinden, können nicht einfach irgendwann nachgeholt werden. Das heißt, die Aufnahmen und Übertragungen die nicht stattfinden, sind einfach weg. Die kommen nicht doppelt- und dreifach "nach Corona" wieder. Wie soll ich daher die neuen Kredite und anfallenden Kosten aus Stundungen zurückzahlen ohne mich gefährlich hoch zu verschulden?
Und was ist dann bei der nächsten Krise?
Da kann man sich leicht zurücklehnen und sagen "ich versteh nicht wie man die paar Monate nicht überleben kann".
Das ist genauso wie wenn man Dir nach dem Ausatmen die Luft wegnimmt. Hättest Du gewusst dass man Dich ersticken will hättest Du vielleicht vorher nochmal kräftig eingeatmet. So kommt es überraschend.
Und selbst wenn Du vorher kräftig eingeatmet hast: Besonders lange nutzt dir auch das nichts.
Sorry, musste einfach mal raus.
Ich geh jetzt ne Runde SLK fahren. Sprit ist ja wenigstens billig derzeit.
Georg
--
SLK R170 200 Bj 1998 vivianitgrün
....im produzierenden Handwerk kommt noch Werkstattmiete, Energiekosten, Versicherungen, Wartung - und Instandhaltung von Maschinen und Fuhrpark, sowie Finanzierung- und Leasingraten dazu.
So ab 8000eur monatlich aufwärts.
Kurzarbeitengeld ist eine gute Sache, wobei real noch keine Gelder von den Arbeitsämtern geflossen sind. ..
Ich drück dir die Daumen! | Antworten
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Schreiberlevel: Forenobersekundaner
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User seit 14.04.2009
| Geschrieben am 14.05.2020 um 09:24 Uhr  
| Bitter was ich da lese, aber sowas habe ich befürchtet. Ich drücke allen Selbständigen, Gewerbetreibenden usw. die Daumen, dass sie die Durststrecke überstehen. Ich hab für später geplante Sanierungen am Haus kürzlich schon beauftragt, die Firma hat sich sehr gefreut und in die kleinen Läden ums Eck gehen wir auch Einkaufen in der Hoffnung, dass es denen einm bißchen hilft.
--
R170 200K BJ 2004 gehabt, nun Nissan 370z Roadster und in Zukunft? | Antworten
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User seit vor Apr. 03
| Geschrieben am 15.05.2020 um 09:55 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von S - FP 230 am 15.05.2020 um 09:58 Uhr ]
Georgs Erläuterungen zeigen wo das Problem steckt!
Die Fixkosten bleiben, zumindest großteils, bestehen! Mieten, Kredit- und Leasingraten müssen bedient werden. Im Normalbetrieb mehr oder minder locker aus dem Umsatz bestritten ist jetzt der Umsatz teilweise bei null!
Ich hatte weiter vorne schon erwähnt dass der Inhaber unserer Kneipe um die Ecke € 6.500 monatliche Kosten hat!
Lieber Hans, wie lange könntest Du monatlich € 6.500 ohne Einkommen aufbringen und leben willst Du ja auch!
Und viele dieser Fixkosten kann man sich nicht kurzfristig entledigen, es sei denn Vermieter haben ein Einsehen und Stunden oder verzichten sogar. Bei Banken brauchst Du das schon beinahe nicht versuchen, die sind gnadenlos uns Finanz- und Steueramt ebenso!
Auch die jetzt beschlossenen langsamen Öffnungsmaßnahmen werden nur für relativ Wenige die Situation wesentlich verbessern, Stichwort sprungfixe Kosten.
Ein Teil der Kosten wird mit dem ersten Stück, dem ersten Gast fällig und muss erst mal erwirtschaftet werden. Ich persönlich kenne kein Lokal welches mit 40% Umsatz, mehr Gäste können wegen der Vorschriften in den seltensten Fällen bedient werden, dauerhaft überlebensfähig wäre.
Zudem darf man die zusätzlichen Kosten für Hygienemaßnahmen und die aktuell steigenden Preise bei Lebensmitteln nicht außer acht lassen.
Dieser ich nenne es mal 50:50 Betrieb wird noch so manchen ins Grab ziehen der zu spät erkennt, dass er mit dem Betrieb ein noch größeres Minus erwirtschaftet als ohne Betrieb!
Ich kenne ein Lokal an unserem Zweitwohnsitz welches jetzt entgegen dem allgemeinen Trend sogar geschlossen bleibt. Die Betreiber haben auf Ihrer Homepage ganz klar gesagt dass Sie jetzt erst einmal prüfen ob die erforderlichen Maßnahmen und die damit verbundenen Umstände einen wirtschaftlichen Betrieb zulassen und Sie auf alle Fälle nicht am erstmöglichen Tag sondern frühestens eine Woche später aufmachen werden.
Sollte die Prüfung ergeben dass wirtschaftlicher Betrieb nicht möglich ist bleiben sie weiter geschlossen. Eine durchaus sehr sinnvolle Maßnahme!
Und wir haben noch nicht alles gesehen. In der Folge dieser Krise werden noch viele nachgelagerten Themen zu Problemen führen, z.B. wird wohl der Toilettenpapierumsatz in den kommenden Monaten dramatisch einbrechen ,
Ich hoffe es ist verständlich was ich meine. Einige welche jetzt scheinbar relativ gut dastehen werden dann im Windschatten erwischt.
Dazu gehört auch meine Branche. Rückläufige Umsätze, weniger Investitionen etc. bedeuten in der Versicherungswirtschaft rückläufige Prämien, was unser Income schmälert, sogar Prämienrückzahlungen sofern Prämien umsatzabhängig sind, für uns also sogar Minusumsätze und durch ausfallende Investitionen werden bestimmte Bereiche kein Neugeschäft bringen!
Also auch bei Öffnung geht es nicht einfach wieder nur besser oder bergauf!
Gruß
Frank
--
„Ich gehöre einer Generation an, für die Multitasking bedeutet, auf dem Klo zu sitzen und eine Zeitung zu lesen.“
Michael Ringier, Schweizer Verleger | Antworten
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Schreiberlevel: Forenprinz
Beiträge: 5499
User seit vor Apr. 03
| Geschrieben am 15.05.2020 um 12:46 Uhr  
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fotoloft schrieb:
Übrigens: sehr schöne Katze in Deinem Avatar
Danke, aber leider schon seit über Zwei Jahren nicht mehr unter uns denn unsere Bennie musst wenige Tage vor dem 20. Geburtstag eingeschläfert werden!
Aber so ist das Leben!
Gruß
Frank
--
„Ich gehöre einer Generation an, für die Multitasking bedeutet, auf dem Klo zu sitzen und eine Zeitung zu lesen.“
Michael Ringier, Schweizer Verleger | Antworten
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