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| Klatsch und Tratsch » » Thema: Internetzensur: Wirklich wegen Kinderpornographie? |
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Forenfürst
Beiträge: 4593
User seit 09.05.2004
 |  Geschrieben am 20.04.2009 um 11:33 Uhr
| Gegen solchen Schund müßte viel härter vorgegangen werden! Frage mich wie Fischmanni auch wie nun gleich Freiheit und Demokratie bedroht sein sollen? Natürlich ist die Politik verlogen, aber wenn hinter jeder Verschwörungen etc. vermutet denke ich mal das das etwas übertrieben ist.
--
MfG Thomas
"Go on board a westbound 747"
***
1999-2006 SLK 200 AMG designo
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Beitrag von:
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Forenuntertertianer
Beiträge: 160
User seit 26.03.2004
| Geschrieben am 20.04.2009 um 12:29 Uhr
| Hallo,
ich bin - zum Glück nicht alleine - manchmal recht verwundert, welchen Freiheitsbegriff manche Mitbürger haben und was sie denken, verteidigen zu müssen. Nun ist es mit der Freiheit nicht so ganz einfach. Es gibt nicht den einen Freiheitsbegriff. Man schaue in die Historie, in verschiedene Kulturkreise etc. .
Das soll aber jetzt kein philosophischer Exkurs werden, daher verkürze ich es einmal: Freiheit besteht nicht einfach darin, alles zu dürfen. Freiheit ist eben nicht grenzenloser Egoismus und uneingeschränktes Ausleben der eigenen Vorstellungen und Wünsche - aber genau das wird oft mit diesem Begriff verbunden, und daher wird auch so reagiert. Um ein bekanntes Zitat zu bemühen: Freiheit ist immer auch die Freiheit des Andersdenkenden. Somit stehen oft mehrere "individuelle Freiheiten" in Konkurrenz zueinander. Wer aber wägt dann ab zwischen diesen indivuellen Freiheiten? Welche darf sich durchsetzen? Im konkreten Fall: auf der einen Seite steht das Recht auf freie Meinungsäußerung und damit auch die Freiheit zum unzensierten Internetauftritt - auf der anderen Seite aber der Schutz von Personen vor Mißbrauch (auch die bloße Betrachtung von Kinderpornografie ist Mißbrauch dieser Kinder), noch dazu handelt es sich um besonders schutzbedürftige Personen (Kinder). Nein, ich bin absolut der Auffassung, dass es höchste Zeit wird, auch im Internet gewissen Regeln und Kontrollen einzubauen.
Übrigens, um mal ein anderes Problem mit der angeblichen Freiheit im Internet anzusprechen: wo bleibt meine Freiheit, von ungewünschten Spam-Mails verschont zu bleiben? Ich erhalte täglich dutzende solcher Mails - ich habe keine Ahnung, wie die Absender an meine Mail-Adressen gekommen sind, und ich habe auch keine Freiheit, mich vor diesen Mails zu schützen. Oder wie sieht es mit unerwünschter Telefonwerbung aus? Da erhalte ich einen Anruf einer unbekannten Nummer: "Guten Tag, Sie sind bei uns als aktives Gewinnspielmitglied geführt". Bin ich nicht, aber gegen die Anrufe wehren kann ich mich auch nicht.
Eins ist klar: das Zusammenleben von Menschen erfordert Regeln. Anders geht es nicht, denn sonst wird ganz schnell aus der Freiheit des einen die Unfreiheit eines anderen. Diese Regeln müssen eingehalten werden, und das muss in gewissem Umfang auch kontrolliert werden. Und die Regeln müssen bei Bedarf an neue Situationen angepasst oder - wie beim Internet - neu eingeführt werden. Genau so funktioniert doch auch das Forum hier - oder stellt jemand die Administratoren und ihre Aufgaben in Frage?
Viele Grüße
Norbert |
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Beitrag von:
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| Geschrieben am 20.04.2009 um 13:24 Uhr
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von fischmanni am 20.04.2009 um 13:25 Uhr ]
Übrigens, um mal ein anderes Problem mit der angeblichen Freiheit im Internet anzusprechen: wo bleibt meine Freiheit, von ungewünschten Spam-Mails verschont zu bleiben? Ich erhalte täglich dutzende solcher Mails - ich habe keine Ahnung, wie die Absender an meine Mail-Adressen gekommen sind, und ich habe auch keine Freiheit, mich vor diesen Mails zu schützen. Oder wie sieht es mit unerwünschter Telefonwerbung aus? Da erhalte ich einen Anruf einer unbekannten Nummer: "Guten Tag, Sie sind bei uns als aktives Gewinnspielmitglied geführt". Bin ich nicht, aber gegen die Anrufe wehren kann ich mich auch nicht.
Hallo
Sehr guter Aspekt, fehlen noch die Anwälte die mit Hilfe des Internets, teils schon mittels Betrugs Leute abzocken.
Meine Frau bekam schon mehrmals Post von einer Anwältin, hier wurde sie gemahnt über 100 Euro für die angeblich kostenpflichtige Benutzung einer Internetseite zu zahlen.
Die Mahnung hatte die Nummer 1,5 Millionen und noch etwas. Wir haben selbstverständlich nicht bezahlt.
Oder die Jammerlappen der Industrie, erst vekauft die Firma xy Zig Millionen CD- Rohlinge, beschwert sich dann über illegales Brennen 
--
Mehrjungfraumann und Blaubarschbube vereint!! |
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Beitrag von:
User existiert nicht mehr bei MBSLK.de | Geschrieben am 20.04.2009 um 13:30 Uhr
| Hallo Norbert und Thomas,
das ist eben die Frage: Geht es wirklich, wie vorgegeben, um unsere Sicherheit (wäre das erste Mal), oder ist das Ganze nur ein Aufhänger, um künftig das Internet Stück für Stück einzuschränken und so die Meinungsfreiheit zu unterbinden? Ich vermute dann doch eher Letzteres. Und dies wäre ganz klar antidemokratisch.
Wenn Ihr an der Macht wäret, Euer Volk stärker kontrollieren und seine Rechte einschränken wolltet - wie würdet Ihr es ihm verkaufen? Ihm sagen, dass Ihr es ab sofort stärker überwachen werdet, das Internet einschränkt und die Meinungsfreiheit abschafft? Oder würdet Ihr Gefahren erfinden bzw. schon immer vorhandene Gefahren benutzen, die auf allgemeines Verständnis dafür stoßen, dass für die Sicherheit ein "kleines Stückchen" Freiheit aufgegeben werden muss? Politiker sind halt gute Verkäufer.
Zudem gibt es quasi zeitgleich in den USA ebenfalls eine Anti-Internet-Propaganda, weil angeblich die nationale Sicherheit bedroht ist. Zufall?
Ich denke, die Zeichen sind eindeutig. Man muss nur das, was man sieht, auch glauben, und darf nicht dem Gesang der Sirenen verfallen.
Grüße
Christian
--
"Die Wahrheit hat nichts zu tun mit der Zahl der Leute, die von ihr überzeugt sind." (Paul Claudel)
"Nicht bekannt zu sein, hindert die Wahrheit nicht daran, wahr zu sein." (Richard David Bach) |
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Beitrag von:
(nicht mehr aktiv)
| Geschrieben am 20.04.2009 um 13:54 Uhr
|
das ist eben die Frage: Geht es wirklich, wie vorgegeben, um unsere Sicherheit (wäre das erste Mal), oder ist das Ganze nur ein Aufhänger, um künftig das Internet Stück für Stück einzuschränken und so die Meinungsfreiheit zu unterbinden? Ich vermute dann doch eher Letzteres. Und dies wäre ganz klar antidemokratisch.
Hallo
Jetzt muss ich doch mal etwas deutlicher werden.
Nix für ungut, vielleicht solltes du mal ein paar Jahre wo anders leben.
Beispiele hätte ich genug.
Der ganze Irak ist mehr oder weniger Rechtsfreier Raum mit nahezu unbegrenzter Freiheit für den Einzelnen und für Gruppen. Da kann sich quasi jeder nach belieben austoben.
Die meisten Leute müssen nicht nur, sie wollen sogar regiert/geführt werden.
Das du der Gruppe angehörst die dagegen sind ändert gar nix. Solltest du oder deinesgleichen an der Macht sein würdest du die Bedürfnisse der anderen ebenso einschränken.
Nämlich das Bedürfnis nach Führung, das ist in einem 2 Mann Unternehmen wie in einem 80 Millionenstaat gegeben.
--
Mehrjungfraumann und Blaubarschbube vereint!! |
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Beitrag von:
(nicht mehr aktiv)
| Geschrieben am 20.04.2009 um 14:02 Uhr
| Hallo
Ach so, ganz vergessen.
Viele Menschen geben doch heute gerade im Internet, durch Handybenutzung oder den ach so praktischen bargeldlosen Zahlungsverkehr mehr von sich Preis als jede Schnüffelstelle wissen will.
--
Mehrjungfraumann und Blaubarschbube vereint!! |
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Forenuntertertianer
Beiträge: 160
User seit 26.03.2004
| Geschrieben am 20.04.2009 um 15:10 Uhr
|
200 brillant-scarlet schrieb:
Hallo Norbert und Thomas,
das ist eben die Frage: Geht es wirklich, wie vorgegeben, um unsere Sicherheit (wäre das erste Mal), oder ist das Ganze nur ein Aufhänger, um künftig das Internet Stück für Stück einzuschränken und so die Meinungsfreiheit zu unterbinden? Ich vermute dann doch eher Letzteres. Und dies wäre ganz klar antidemokratisch.
Hallo Christian,
ich gebe Dir zu, die Sache ist nicht einfach. Vielleicht kann man bei manchen Dingen mit sehr viel bösem Willen eine Art Verschwörung von allerhöchster Stelle vermuten. Aber da bleibe ich gelassen wie bei jeder Verschwörungstheorie: ich bin nicht naiv, aber meine Vorstellung gehen doch nicht so weit, dass ich so etwas unterstellen könnte. Der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass in einer Demokratie so etwas kaum bis gar nicht vorstellbar ist. Das gelingt nicht einmal in einer Diktatur so gut, wie es die Machthaber gerne hätten.
Aber zurück zum Thema: Du sprichst mit Recht von der Meinungsfreiheit im Internet. Ohne Frage ist Meinungsfreiheit eines der höchsten Güter, das man auch verteidigen muss. Aber es gibt eben immer auch die andere Seite: wer schützt uns vor Manipulation? Ist diese dann auch noch durch die Meinungsfreiheit gedeckt? Und was ist mit Fehlinformationen? Vor wenigen Wochen war ganz Deutschland - einschließlich des Forums hier - entsetzt über den Amoklauf in Winnenden. Kurz nach der Tat wurde ein angebliches Bild des Täters veröffentlicht, und zwar von "seriösen" Agenturen. Wie sich später herausstellte: das Bild war falsch, es zeigte einen gänzlich Unbeteiligten. Quelle: das Internet. Der arme Kerl, der so in ganz Deutschland als Attentäter präsentiert wurde! Sind das Kollateralschäden auf dem Altar der Meinungsfreiheit? Ich weiß nicht, das macht mir Sorgen.
Wenn Meinungen und ungeprüfte Informationen quasi wie Tatsachen gehandelt werden, dann hat das nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun. Das grenzt schon an Manipulation. Ich persönlich könnte mich sehr gut mit einer Art übergeordneter Instanz anfreunden. Nicht als Zensur, sondern so als eine Art Qualitätssiegel. Wir möchten, dass unsere Lebensmittel geprüft und zertifiziert werden, unsere Autos müssen zum TÜV, bei Medien gibt es eine freiwillige Selbstkontrolle (auch nicht das Gelbe vom Ei, aber immerhin ein Ansatz) - und wer kontrolliert das Internet? In dem wir auch unsere Kinder so oft sich selbst überlassen?
Viele Grüße
Norbert |
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Beitrag von:
User existiert nicht mehr bei MBSLK.de | Geschrieben am 20.04.2009 um 19:22 Uhr
| Hallo noch mal!
@fischmanni:
Ich strebe keinen rechtsfreien Raum an, sondern eine wirkliche Demokratie (außerdem sollte der Irak doch von unseren amerikanischen "Freunden" demokratisiert werden, ist wohl schiefgelaufen – naja, Hauptsache, man kontrolliert die Ölquellen). Der Staat hat sich nur um die öffentliche Ordnung, die Strafverfolgung und Justiz sowie im Ernstfall um die Verteidigung des Landes zu kümmern. Aus allem anderen hat er sich HERAUSZUHALTEN, insbsondere aus den Privatangelegenheiten der Bürger, z.B. wer welche Bücher liest und mit wem telefoniert, wer wo wie oft einkauft, wer bei welcher Bank wieviel Geld oder welche Aktien hat, welche E-Mails man verschickt etc. Verstehst Du, was ich meine?
Insbesondere hat er sich aus der Geldschöpfung herauszuhalten; Staatsverschuldung gehört per Gesetz verboten. Der Staat könnte dann nur das ausgeben, was er an Steuern einnimmt. Endlich wüssten die Bürger, wie hoch ihre öffentlichen Abgaben wirklich sind. Die heutige Abgabenlast (Einkommensteuer, Mehrwertsteuer, Mineralöl- und Gassteuer, Grundbesitzabgaben, Inflation) liegt real bei ca. 70 Prozent, wenn nicht höher. Glaubst Du nicht? Dann rechne mal nach! Im Mittelalter musste man den Zehnt abgeben; heute kann man froh sein, wenn er einem noch verbleibt. Bei wichtigen Themen sollten Bürgerentscheide verpflichtend sein. Die Leute, die mehr Staat als notwendig haben wollen (oder die "regiert" werden wollen, wie Du es nennst), können sich dann ja einen Wohlfahrts- und Schnüffelstaat aussuchen. Gibt ja genug davon. Absolute Sicherheit kann es sowieso nie geben, höchstens verschiedene Grade der Unsicherheit.
Ich zahle, egal ob an der Tankstelle oder im Supermarkt, übrigens immer bar. Von Kartenzahlung halte ich nichts. Die paar Bücher bei Amazon – naja, wahrscheinlich stehe ich schon als Staatsfeind auf einer schwarzen Liste des BND. 
@Norbert:
Bist Du sicher, dass wir noch in einer Demokratie leben? Ich habe da meine Zweifel. Meinst Du die Demokratie, die uns den Euro und den Vertrag von Lissabon aufgezwungen hat? Schön, dass wir gefragt wurden. Zudem ist Manipulation im Internet die Ausnahme, in der Systempresse aber die Regel (siehe z.B. die Konflikte Georgien - Russland und Israel - Palästina). Komisch, dass immer die US-Vasallen die "Achse des Guten" sind.
Grüße
Christian
--
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| Geschrieben am 20.04.2009 um 19:36 Uhr
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von fischmanni am 20.04.2009 um 19:42 Uhr ]
Bei wichtigen Themen sollten Bürgerentscheide verpflichtend sein.
Hallo und 
Das würde ich mal gerne sehen wenn zu wichtigen Dingen unsere Nicht Wählenden, Big BrotherDSDSgermanysnextTopmodellFrauentausch ect. schauende Mitbürgerschaft gefragt würde 
Da ginge mal eben gar nix mehr.
Letztes Beispiel EURO. Man dachte das Ende der Abendländischen Kultur stünde bevor.
Ach herje, wenn ich weiter nachdenke...
Bei uns arbeitet ein Wahlberechtigter, der hat beim Jahrtausendwechsel jammernd im Bett gelegen, weil sein Guru gepredigt hat die Welt würde untergehen.
Die derzeitige Weltordnung ist alles andere als perfekt, nix desto trotz haben wir eine wohl fast einzig artige Zeit des Weltfriedens. In Europa sowieso. Denke mal, das die Witschaftskrise zu einer anderen Zeit andere Konsequenzen hätte.
Natürlich gibt es Konflikte, die gab es früher auch, nur in einem Jahrhundert mit 2 Weltkriegen und 100 Millionen Opfern sind die gar nicht aufgefallen.
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