Der kleine Prinz

Mit dem Mercedes SLK 200 bekommt König SL
einen volksnahen Prinzen

Im Königreich der kühlen Lüfte hat Mercedes die Thronfolge klar geregelt. Die Krone gebührt seiner Majestät, dem edlen SL. Für die Nähe zum Volk soll künftig der kleine Prinz SLK sorgen. Denn als 200er ist der Traum vom eigenen Mercedes-Roadster plötzlich kein unerreichbares Luftschloß mehr.
Karosserie/Innenraum: Karosserie/Innenraum: Wenn zwei Menschen sich verstehen, sollten sie SLK fahren. Im kleinen Kreis läßt sich dann genießen, was Mercedes unter einem modernen Roadster versteht: knapper Platz, mit reichlich Raum für Emotionen. Exzellente Qualität, ohne den Fahrspaß im Perfektionismus zu ersticken. Die Karosseriestabilität zählt zum Feinsten in der nach oben offenen Cabrio-Skala, das Vario-Dach schließt selbst in kurioser Schräglage noch sicher wie ein Schweizer Banktresor. Und wer den Kauf eines SLK vom Kofferraumvolumen abhängig macht, der dürfte auch schmerzlich die Anhängerkupplung in der Aufpreisliste vermissen.
Note: 2

Motor/Getriebe: Na, reicht der kleine? Wer bereits SLK-Luft geschnuppert hat, muß sich früher oder später dieser Frage stellen. Und er muß antworten: Mehr Roadster braucht keiner. In C- und E-Klasse längst als Langweiler abgestempelt, markiert der Zwoliter im SLK den flotten Otto. Seine Visitenkarte: 10,5 Sekunden für den Sprint auf 100, Spitze 207. Diese 136 PS reichen hier völlig, um das eigene Glücksbarometer auf sonnig zu trimmen.
Fahrspaß stellt sich spätestens ein, wenn die Nadel 3000 Drehzahlen passiert. Und dann immer am Gas bleiben. Denn untertouriges Gleiten beherrscht Bruder Kompressor zweifellos besser. Das muß man wissen. Auch, daß der kleinste Prinz noch dann schüchtern aus seinem ovalen Endrohr pustet, wenn der Kompressor schon längst deftig trompetend zum Walkürenritt bittet. Dafür vereint beide die beste Schaltung seit Erfindung des Sterns auf vier Rädern.
Note: 2
Fahrwerk: Er kommt einem vor wie ein Schüler aus gutem Hause, der es allen zeigen will. Ein austrainierter Bursche, bei dem jede Kurve paßt, als wäre sie eigens für ihn gestrickt. Hoppla. Und wer behauptet, ein Mercedes könne nicht handlich sein, der hat noch nie am Steuer eines SLK die schönsten Ecken der Toskana vernascht.
Note: 2+
Kosten: Eine Audienz im SL kostet mindestens 122475 Mark, der SLK 200 öffnet für nicht einmal die Hälfte sein Herz - ohne auf die feinen Gaben des Hofes verzichten zu müssen. Da läßt sich die hohe Teilkasko (TK 35) leicht verschmerzen.
Note: 2
Nie war ein Mercedes kürzer, nie handlicher und agiler. Und zum königlichen Fahrspaß reicht bereits der kleinste Prinz - das wird wohl auch seine Majestät SL zu spüren bekommen. TH

Mut zur Farbe: Linarit-Blau und Yellowstone-Gelb gibt es bei Mercedes exklusiv für den SLK


In Kürze: 3,99 Meter auf dem Weg zum Klassiker

Im Gegensatz zu BMW hat Mercedes für seinen Roadster ein völlig eigenes Cockpit entworfen


Das klappbare Dach macht die Bude in 25 Sekunden dicht


Vierzylinder-Reihenmotor, vorne längs zwei obenliegende Nockenwellen vier Ventile/Zylinder Hubraum 1998 cm3 Bohrung x Hub 89,9 x 78,7 mm Verdichtung 10,4:1 Leistung 100 kW (136 PS) bei 5500/min max. Drehmoment 190 Nm bei 3700/min Fünfgang Heckantrieb Einzelradaufhäng. Scheibenbremsen, vorne innenbel. ABS Reifen 205/60 R 15 H Kofferraum 348 l Tank 53 l L/B/H 3995/1715/1265 mm


Serie: Fahrer-u. Beifahrerairbag, Gurtstraffer, ABS, E-Außenspiegel, E-Fensterheber, Nebelscheinwerfer, Alu-Felgen, Variodach, Windschott, Wegfahrsperre / ZV mit Fernbedienung
Extras: Alarmanlage 575 Mark, Automatik 3439 Mark, Klimaanlage 2645 Mark, Metallic 1093 Mark, Sidebags 748 Mark, ETS 920 Mark


0-100 km/h
60-100 km/h (4./5. Gang)
Spitze (Werksangabe)
Bremsweg aus 100 km/h
Testverbrauch (Super)
Preis

10,5 s
9,5 / 14,5 s
207 km/h
37,9 m
10,6 l
52.900 Mark