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Klatsch und Tratsch » » Thema: 25 Jahre Mauerfall - Was habt Ihr im November 1989 erlebt?
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   S - FP 230

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 Geschrieben am 11.11.2014 um 13:57 Uhr   
[ Beitrag wurde zuletzt editiert von S - FP 230 am 11.11.2014 um 13:59 Uhr ]

War in dieser Woche beruflich in Hannover und am Abend der Maueröffnung war eine Abendveranstaltung im Theater.

In der Vorstellungspause gab es dann die "ersten Gerüchte", denn keiner glaubte dass das echt sei.

Beim späteren Absacker in der Hotelbar konnte ich mich dann im Fernseher davon überzeugen dass die Meldung echt war und beim Frühstück war das natürlich das Thema!

Am Samstag oder Sonntag auf der Rückfahrt aus Hannover dachte ich zuerst an einen Motorproblem, denn es roch nach verbranntem Öl. Kurz nach der ersten geruchlichen Wahrnehmung traf ich dann auf der A7 auf den ersten Trabbi meines Leens in freier Wildbahn! Bonbonblau!

Dieses Erlebniss hatte ich dann noch mehrfach auf der Strecke. Jedesmal frühzeitig angekündigt durch den typischen Gruch eines Zweitakters.

Kurz vor Heilbronn dann auf einer langgezogenen Steigung der ABS-Test schlechthin.

Hinter einem LKW zog bei ca. 60 Km/h ein Trabbi auf die Linke Spur direkt vor mir, der da mit 180 Km/h angeflattert kam. Der Fahrer hatte einfach nicht erkannt wie schnell ich von hinten kam oder einfach nicht in den Spiegel geschaut!

Zum Glück hat der noch geblinkt so dass ich den Gasfuß lüpfte und als ich dann erkannte der macht Ernst stand ich gefühlt bis zum Knie im Bodenblecht.

Noch heute sage ich dass ich das Weiße in den Augen der Rückbänkler im Trabi haben sehen können!

Nach diesem Erlebnis bin ich immer wenn ich den Zweitaktgeruch wahrgenommen habe vom Gas und vorsichtig vorbei gefahren!

Gruß

Frank


--
„Ich gehöre einer Generation an, für die Multitasking bedeutet, auf dem Klo zu sitzen und eine Zeitung zu lesen.“

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   AWE62

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 Geschrieben am 11.11.2014 um 19:42 Uhr   


S - FP 230 schrieb:
...
Nach diesem Erlebnis bin ich immer wenn ich den Zweitaktgeruch wahrgenommen habe vom Gas und vorsichtig vorbei gefahren!

Gruß

Frank


...und das war auch gut so
Trabbi- Fahrer sind nämlich die härtesten

--
Viele Grüße aus Heyro - City
AWE

Hoffnung ist ein Zustand, der vorrangig auf Mangel an Information beruht.

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   AWE62

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 Geschrieben am 11.11.2014 um 19:49 Uhr   


fischmanni schrieb:
Hallo
...
Entsetzlich finde ich die Erfolge der Linkspartei als direkter Nachfolger der SED.


Hallo,

...ja, da identifiziere ich mich auch nicht mit. Aber ich denke das ist Demokratie.

--
Viele Grüße aus Heyro - City
AWE

Hoffnung ist ein Zustand, der vorrangig auf Mangel an Information beruht.

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   mike_bu

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 Geschrieben am 11.11.2014 um 23:54 Uhr   
[ Beitrag wurde zuletzt editiert von mike_bu am 11.11.2014 um 23:55 Uhr ]



fischmanni schrieb:
Hallo

Entsetzlich finde ich die Erfolge der Linkspartei als direkter Nachfolger der SED.




Hallo Fischmanni
Wieso findest du das so entsetzlich? Zum einen besteht die Linkspartei auch aus einer großen Anzahl der WASG (die ja bekanntlich aus ehem. SPDlern und Gewerschaftern aus dem Westen bestand, die Schröders neoliberale Politik nciht akzeptierten) zum anderen verstehe ich nicht warum du nicht im selben Atemzug die Blockflöten der Ost-CDU nennst, die (entgegen der ehem. PDS) ohne das geringste Schuldgefühl in die CDU assimiliert wurden.
Hast du dich schon mal mit dem Programm der Linken auseinandergesetzt oder gehörst du auch zu den Blidzeitungsleser, die immer nur die Schlagzeilen kritikfrei nachplappern?

Mich nerven diese Aussagen inzwischen, zumal sie häufig aus dem konservativen Lager kommen, in denen eine Unmenge von Altnazis ohne Aufarbeitung es sogar zu Ministerpäsidenten (Filbinger) und Kanzler (Kiesinger) schafften. Und auch die Merkel war ja Beauftragte für Propaganda und Agitation der FDJ --> das zeugt auch nicht gerade von einer regimekritischen Gesinnung.

Wir haben nun 25 Jahre danach.... so langsam sollte man auch einer Partei, die teilweise aus der PDS oder auch SED hervorgegangen ist, zugestehen das sie ihre Vergangenheit aufgeabeitet hat und sich auf dem Boden der Demokratie bewegt. Was übrigens auch das BVG festgestellt hat.

Demokratie ist unbequem, weil man auch die Meinung andersdenkender akzeptieren muss, solange sie sich auf dem Boden des Rechts bewegen.

--
------ mike -------
** carpe diem **

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   Sven_Kamm



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 Geschrieben am 12.11.2014 um 20:14 Uhr   
Hallo zusammen,

nunja, es bleibt nun einmal eine Tatsache:
Das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg bestätigt, dass sich die SED nach der Wiedervereinigung nicht aufgelöst hat, sondern nur ihren Namen geändert hat. Zuerst in "SED / PDS", dann in "PDS", dann in "Die Linkspartei" und dann nach der Verinigung mit der WASG in "Die Linke".
Und nun stelle man sich die Diskussion vor, die NSDAP wäre einfach umbenannt worden...

Nein, mir geht es ausdrücklich NICHT darum, dass ich die beiden Regime vergleichen will. Auch will ich keine Schreckensstatistik gegenüberstellen oder irgend etwas in die Richtung.

Aber die Wurzeln dieser Partei liegen in der Zwangsvereinigung von SPD und KPD. Das ist ihre Historie. DIESE PArtei hat eine Diktatur betrieben und Unrecht begangen.
Das ist nun mal ihre Geschichte. Es ist keine neue Partei, es IST die SED!

Natürlich sind ihre Organe heute demokratisch gewählt und ihre Sitze in den Parlamenten sind demokratisch legitimiert.
Aber wenn die sich dann anschicken, die AfD als "undemokratisch" zu bezeichnen obwohl sie selbst schon eine Diktatur betrieben hat (es ist die selbe Partei!), lässt mich mit Fragezeichen zurück.

Und dann mal zurück zum Thema:
Ich hatte das Vergnügen, mit der Schule in der Woche vor den Kommunalwahlen 1989 in Dresden, Karl-Marx-Stadt, Leipzig und Umgebung zu Gast zu sein.
Für mich das bleibendste und oft erzählte Erlebnis hatte ich, als ich die Xte Flasche Bier an der Theke kaufen wollte.
"Bier is aus!"
Ich dann: "Des isch aber schlecht!"
"Nöööö, Sozialismus!"
Die folgenden Tage, in denen ich die Vorberichte zur Wahl im "Neuen Deutschland" (das übrigens heute auch der Linken zu ordentlichen Teilen gehört) lesen konnte, in denen wir "Begleiter" mit auf die Reise bekamen, in denen wir in Jugendclubs als "DKP-Jugend" angekündigt waren, damit die "linientreu" mit uns reden, viele Begegnungen hatten bei mir den Eindruck hinterlassen, dass die Mauer keine 10 Jahre mehr stehen würde. Ich hatte damals sogar eine gewettet, dass die Mauer bis spätestens 1999 fällt.

Nach den Demonstrationen im Oktober 1989 war ich mir sicher, dass die DDR zusammenbrechen würde - die einzige Frage war für mich, ob sie das Militär einsetzen oder nicht.

Am 9.11.1989 habe ich die Worte auf der PK wohl gehört, aber so richtig verarbeitet hatte ich sie nicht. Vor allem, wenn man genau hinhört, sagt der ja auch, dass die Ausreisevisa beantragen können - von "rüber machen ohne Pass und Visa" ist da nicht die Rede.
Also dachte ich, "eben blabla wie immer" - und dachte, dann geht es eben mit den Demos weiter.
Welche Dynamik der Abend entwickelt, war ja dann erst in den Folgestunden zu sehen.
Ich hab glaube ich "ewig" gebannt in die Kiste geschaut und ja, ich habe mich gefreut, dass dieser Staat, den ich zwar nur eine Woche erlebt habe, der bei mir aber einen sehr düsteren Eindruck hinterlassen hat, nun endlich aufgegeben hat.
Ich habe mich gefreut für die Menschen, die ich erlebt habe, ich habe mich einfach nur gefreut.

Und ich bin bis heute froh, dass wir so schöne Gegenden wie die Mecklenburgische Seenplatte, die Rückseite des Harzes, das Erzgebirge, die Ostseeküste besuchen können, wann immer wir wollen.
Ob eine "DDR" weiter hätte existieren können ist unmöglich zu beurteilen. Schaut man sich aber die wirtschaftlichen Daten an, hätte das "Brudervolk" so oder so die Rechnung bezahlt. Und klar hätte man viel besser machen können - aber einen kompletten Staat abzuwickeln ist nun mal ein bisher einzigartiges Unterfangen in der Geschichte.
Wenn sich eines Tages Nord- und Südkorea wiedervereinigen sollten, können die viel besser machen - aber dann gibt es ja schon eine "Blaupause".

Ich freue mich, dass diese Mauer weg ist!


Viele Grüße

--
Sven Kamm
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 Geschrieben am 13.11.2014 um 08:02 Uhr   
Sven ich geb Dir in einigen Dingen recht, aber wo ist die Aufarbeitung der anderen Blockflöten bzw. C-Parteien die sie übernommen haben? Jetzt sag keiner nur die SED ist Schuld, es bedurfte auch einiger die mitmachen. Wo müssen oder sollen sich diese Blockflöten für ihr Mitläufertum ständig entschuldigen oder rechtfertigen?
Wenn man bedenkt wie lange es dauerte und noch andauert die Jahre 33 - 45 aufzuarbeiten kann man sich auch ausrechnen wie lange wir noch mit diesem Kapitel kämpfen werden.

Ob ich mich persönlich über den Mauerfall freue oder nicht ist eigentlich wurscht. Was mich aber immer wieder ärgert ist die Arroganz wie Westpolitik und -wirtschaft den Osten übernommen hat und dabei behauptet wurde das aus der Portokasse bezahlen zu können. Gleichzeitig aber genau von diesen Politikern dem Unrechtstaat Milliarden an Krediten gewährt wurde um ihn noch einige Jahre am Leben halten zu können.
Der Soli wird uns noch sehr lange erhalten bleiben!

--
Grüße

Heinz

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 Geschrieben am 13.11.2014 um 08:38 Uhr   


fischmanni schrieb:
Entsetzlich finde ich die Erfolge der Linkspartei als direkter Nachfolger der SED.


Moin,

das sehe ich auch so, auch wenn jetzt gleich die neoliberale, BILD-Zeitungs-Nazikeule über uns her fällt und wir das Wahlprogramm nicht auswendig kennen.

Gruß

Guido


--
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 Geschrieben am 13.11.2014 um 13:03 Uhr   
[ Beitrag wurde zuletzt editiert von Sven_Kamm am 13.11.2014 um 13:06 Uhr ]

Hallo Heinz,

ich gebe Dir insofern Recht, dass man die Blockparteien kritiklos einschließlich Personal übernommen hat ist zweifelsohne diskussionswürdig - ABER: Die Blockparteien wurden in bestehende Parteien integriert, die allesamt vielleicht Unrecht begangen haben, aber keinen Unrechtstaat betrieben haben.

Ich versuche es noch einmal überspitzt am NSDAP-Beispiel: Würde die Partei nicht aufgehört haben zu existieren, würde eine Partei die Rechtsnachfolge angetreten haben, würde diese Partei eine Satzung und ein Wahlprogramm haben, das konform ist mit unserem Grundgesetz, würde diese Partei Sitze in Parlamenten haben, hätte sie ein demokratisches Programm und wäre demokratisch legitimiert - wäre es aber eine demokratische Partei?

Wie gesagt, mir geht’s nicht um eine Wertung der Verbrechen - mir geht es darum, ob eine im Grundsatz als diktatorische Partei gegründete Vereinigung plötzlich eine demokratische DNA haben kann? Oder soll?
Nimm doch einfach mal das Thema "Unrechtsstaat" - das zeigt doch schon, dass sie sich nicht einfach dazu bekennen können, was sie angestellt haben. Oder ihre Partei.

Dass die berühmten "Wendehälse" aus den Blockparteien, in der Verwaltung und der Wirtschaft für mich ein ähnlich unglaubwürdig sind, ist keine Frage. Aber hier muss sich nicht die Partei oder Firma als solches zu Unrecht bekennen, sondern eben ein Teil ihrer Mitglieder.

Zur "Erbfolge" noch kurz: Erbe bedeutet, dass einer sterben muss, um Erblasser zu werden. Die nächste Generation erbt dann etwas. Im Fall der Linkspartei ist das allerdings anders: Die SED ist nie "gestorben", hat also nichts "vererbt" sondern sie existiert heute unter einem andern Namen.

Im Gegensatz zur "DDR". Rein staatsrechtlich hat diese am 02.10.1990 um 23.59.59 aufgehört zu existieren. Rechtsnachfolger wurden die "neuen" Bundesländer am 02.10.1990 um 24.00.00 Uhr. Diese sind dann am 03.10.1990 um 0.00.00 Uhr der Bundesrepublik Deutschland beigetreten. Genauer gesagt sind sie dem Geltungsbereich des Grundgesetzes beigetreten. Dazwischen liegt rechtlich (nicht real wie man schnell sieht) eine so genannte "logische Sekunde".
Aber hier ist etwas gestorben und hat etwas vererbt.

Gut, alles mit Portokasse und Arroganz der Wessis ist zu einem gewissen Grad richtig und viele Dinge sind falsch gelaufen - ABER: Wir wissen heute vieles in der Rückschau besser.
Wenn ich heute noch einmal 18 wäre, würde ich auch manches anders machen. Aber nur, wenn ich mit meinem Wissen von heute 18 wäre - sonst würde ich vermutlich den gleichen Käse noch einmal machen.
Daher schrieb ich ja oben schon: Würden sich Nord- und Südkorea heute wiedervereinigen, würde vieles viel, viel besser laufen. Nicht weil die so viel schlauer sind, sondern weil wir in diesem einmaligen Fall der Geschichte vieles falsch gemacht haben - und man daraus lernen kann.

Aber mal ehrlich: Haben wir uns in den 1980er Jahren nicht alle ein wenig als "überlegen" gegenüber den rückständigen Osteuropäern gefühlt? Ich erinnere mich gut an einen Ungarn Urlaub, wir in Papas Benz, die Leukoplastbomber um uns herum….
Haben wir uns ehrlich in den 1990er Jahren nicht als "Sieger" gefühlt, als der Osten zusammenbrach? Also, hier nicht nur die DDR.
Haben wir aus diesem Gefühl nicht selbst einfach gedacht "bei uns ist alles gut, sollen die doch alles so machen wie wir"?
Liegt nicht im "Beitritt" der "neuen" Länder schon eine gewisse "Arroganz" unsererseits? Andererseits - wäre es nicht so gekommen, wären wahrscheinlich ALLE, die irgend etwas konnten, in den Westen ausgewandert. Was wäre dann passiert?

Also, nach wie vor war sicher nicht alles gut und man kann in der Rückschau auch Dinge benennen, die man besser hätte machen können - aber ob man sie 1989/1990 besser machen konnte - wie gesagt, OHNE das Wissen von heute, glaube ich nicht. Eine "Zweistaatenlösung" hätte ein menschenleeres Staatsgebiet zur Folge gehabt. Eine Fortführung der Ostmark hätte die Ost-Produkte vielleicht nicht verteuert - aber wären nicht auch da viele Leistungsträger in den "goldenen Westen" gegangen? Hätte ein Staat, der eindeutig zahlungsunfähig war, seine Verpflichtungen aus Rentenansprüche bezahlen können? Hätten "wir" dort auch ohne Beitritt nicht sowieso bezahlen müssen? Hätten wir zugeschaut, wie eine "Rest-DDR" mit eigener Währung und alten Betrieben hauptsächlich vom Export in ebenso zahlungsunfähige Staaten im Osten lebt?
Und klar gab es ein paar Betriebe, die auch unseren Versandhäusern Produkte geliefert haben. Als bekanntes Beispiel mögen da einige Zulieferer der "Privileg" Ware von Quelle sein, die man "platt" gemacht hat, obwohl die auch technologisch wohl noch hätten existieren können.
Aber hätte von ein paar wettbewerbsfähigen Betrieben eine Volkswirtschaft leben können?

Bei allen Fehlern, die ich sehe und einzelnen Dingen, die man anders hätte machen können: Ein besseres Gesamtkonzept ist mir noch nicht eingefallen.
Wie gesagt, immer mit dem Wissen von 1989/1990 - nicht mit dem von heute!!

Zum Soli: Ja, der wird uns erhalten bleiben. Allerdings betreiben wir das System des "Länderfinanzausgleichs" ja nicht erst seit 1990. Und da wird der "Soli" in irgend einer Form als Steuer hineinfließen und aus dem Topf dann eben alle Bundesländer bedient, die Geld brauchen. Und natürlich wird es da noch ein langes Geschacher geben, wer bezahlt und wer für was etwas bekommt.
Aber darüber werden wir sicher noch eine Diskussion haben, wenn das spruchreif wird. Für mich ist das grundsätzlich auch völlig in Ordnung, wir sind ein Land, wir sind ein Volk.

Und auch hier ist natürlich wieder: WAS dann teilweise mit den Nettozahlungen finanziert wird, ist - vorsichtig ausgedrückt - ärgerlich. Aber das ist nicht Fehler des Solis oder des Ausgleichszahlungen sondern von verantwortlichen Personen und Institutionen.
Also, um mal im Bild von 1990 zu bleiben: Wenn Andreas Brehme 1990 im Finale gegen Argentinien den Elfmeter verschießt - ist dann der Fußball schuld? Wird Fußball dann abgeschafft? Oder ist es der Fehler eines Individuums? Der Fußball wäre sicher auch dann geblieben, Brehme hätte vielleicht die Fußballschuhe an den Nagel gehängt und Bayern wäre heute trotzdem auf Platz 1.
Nicht weil Fehler passieren ist das ganze System falsch.

Ich finde, das alles ist kein einfaches Thema, es ist sehr vielschichtig und letztlich ist alles eine gedankliche Konstruktion um Nichts, denn Brehme hat den Elfer versenkt.

Viele Grüße

--
Sven Kamm
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   Silversurfer350

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 Geschrieben am 13.11.2014 um 14:38 Uhr   
[ Beitrag wurde zuletzt editiert von Silversurfer350 am 13.11.2014 um 18:13 Uhr ]

Sven zum Thema SED und Nachfolge kann ich ja Mike zitieren ..... Zum einen besteht die Linkspartei auch aus einer großen Anzahl der WASG (die ja bekanntlich aus ehem. SPDlern und Gewerschaftern aus dem Westen bestand, die Schröders neoliberale Politik nciht akzeptierten) zum anderen verstehe ich nicht warum du nicht im selben Atemzug die Blockflöten der Ost-CDU nennst, die (entgegen der ehem. PDS) ohne das geringste Schuldgefühl in die CDU assimiliert wurden.
Nur weil eine westlich bestehende Partei die Blockflöten aufsaugt sollen sie anders bewertet werden? Auch diese Blockflöten saßen an entscheidenden Stellen und haben sich da nicht besser oft sogar "noch besser" als die sog. Kader aufgeführt. Das würde dann aber auch für die WASG-Mitglider in der PDS gelten. Fakt ist, dass diese Partei demokratisch gewählt werden kann und in demokratisch gewählten Parlamenten sitzt ob das irgendjemand passt oder nicht, so ist die Demokratie. Verhindern hätten dies auf demokratischen Weg nur die großen Parteien können wenn sie denn eine dementsprechende Politik gemacht hätten bzw. machen würden. Vielleicht tun wir uns aus genau dem Grund auch mit den Mitläufern und Machern der unsäglichen Zeit 33 - 45 so schwer. Nach 45 waren es ja alle brave Demokraten und keiner wollte mehr etwas von dieser Zeit wissen ..... alles mit Deckung demokratischer Parteien und Mitglieder. Ich verstehe Menschen die wirklich unter diesen Regimen gelitten haben. Ich verstehe aber nicht den großen Rest der stärker und lauter heult als die Wölfe.

Zu Deiner aber mal ehrlich haben wir uns nicht alle überlegen gefühlt ..... nein warum auch. Schließe ich gleich auf alle "Ossis" nur weil ich von einzelnen blöd angemacht wurde? Nein! Ich hab Freunde aus den sog. FNBL (wann werden die eigentlich mal alte Bundesländer?) die sich auch nie unterlegen fühlten, warum auch.

Mal ehrlich zu den entvölkerten DDR-Landschaften ..... hat das nicht auch unsere Wirtschaft und Politik geschafft nach dem Fall der Mauer? Blühende Landschaften wie es Kohl verkündete sind es jedenfalls nicht ... nicht überall. Und Oskar der ja voraussagte, dass es eben nicht aus der Portokasse bezahlbar ist wurde deswegen nicht gewählt.

Nord- und Südkorea werden wieder andere Fehler machen da es ja auch ganz andere Kulturen und Gesellschaften sind als unsere und die Portokasse wird da jedenfalls auch nicht reichen.

Beim Soli bin ich ganz bei Dir, das denke ich auch.

Was soll das nun heissen Bayern wäre heute auchauf Platz 1 ...... Bayern ist auf Platz 1

Ja wirklich ein sehr schwieriges Thema. Was ich mir allerdings wünschen würde ist, dass die Bundesbürger endlich NICHT mehr von Ossis und Wessis im negativen Sinne sprechen würden. Ich mag mir nicht vorstellen wie sich viele fühlen würden im umgekehrten Fall der "Übernahme".

--
Grüße

Heinz

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   Sven_Kamm



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 Geschrieben am 13.11.2014 um 21:55 Uhr   
...nochmal: Die CDU hat noch keinen Unrechtsstaat betrieben, die SED schon. Abgesehen davon kam die Fusion mit der WASG erst 2007, davor war es die reine Fortführung der SED unter anderem Namen.

Daher bewerte ich, wie ich deutlich schrieb, die Institutionen anders. Nicht aber persönliche Schuld. Auch dazu hab ich mich klar geäußert.

Viele Grüße



--
Sven Kamm
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