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Spaß und Witze » » Thema: Die Ursache der Bankenkrise endlich offenbart... |
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Schreiberlevel: Forenuntersekundaner
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User seit 18.04.2007
| Geschrieben am 23.04.2009 um 21:17 Uhr  
| Bohnen des Bösen
Eine Glosse von Thomas Hillenbrand
Der Kapitalismus ist hinüber, nach den Schuldigen wird gefahndet: Waren es
Investmentbanker oder kreditsüchtige Amis? Wissenschaftler legen jetzt
einen anderen Schuldigen nahe: den Grande Triple Shot Colombia Nariño
Supremo Cappucino.
Manche sagen, das Elend habe 1987 begonnen, irgendwo in Manhattan. Dort
zimmerten einige oberschlaue Investmentbanker der Firma Drexel Burnham
Lambert das erste Kreditderivat zusammen - die Mutter all jener
collateralized debt obligations, die zurzeit die Bilanzen großer
Unternehmen im Wochentakt implodieren lassen.
Nun weiß man: Die Katastrophe begann bereits vier Jahre früher, in einer
kleinen Mailänder Espressobar. Dort, im Cafe "L'inizio della fine" machte
ein Mann jene folgenschwere Entdeckung, die ein Vierteljahrhundert später
das gesamte westliche Wirtschaftssystem zum Einsturz bringen sollte.
Der Mann hieß Howard Schultz und kostete in Mailand seinen ersten
gescheiten Espresso. Der Amerikaner kapierte plötzlich, dass Kaffee nicht
wie abgestandenes Brackwasser schmecken muss. Nach seiner Rückkehr in die
USA erfand Schultz Starbucks, heute der größte Latte-Dealer des Planeten.
Lange schienen Schultz' Shops ein Segen für die gesamte Menschheit zu sein.
Erstmals gab es überall lauwarmen Kaffee zu überzogenen Preisen. Besonders gestresste Investmentbanker und Wertpapierhändler wussten die belebende Wirkung des kräftigen Gebräus aus Seattle zu schätzen.
Und so nahm das Verhängnis seinen Lauf.
Eine Studie der Universität Durham hat jetzt aufgedeckt, dass übermäßiger
Kaffeekonsum zu Halluzinationen führen kann. Ab der siebten Tasse (330
Milligramm Koffein) fangen Bohnenjunkies an, Dinge zu sehen, die überhaupt
nicht vorhanden sind.
Flüssiges Rohypnol im Pappbecher
Sieben Tassen, das klingt nach viel. Ist es aber nicht. Die Durhamer
Probanden bekamen nämlich dünnen Filterkaffee verabreicht. Ein
Triple-Venti-Cappucino, wie ihn Investmentbanker bevorzugen, hat natürlich
deutlich mehr Wumms. Oder anders gesagt: Wenn ein Tässchen Jacobs Krönung einer Aspirin entspricht, dann wirkt ein Eimer von Starbucks wie eine
Kurpackung Rohypnol.
Die Merrills und Lehmans kübelten sich täglich vier bis fünf Ventis hinter
die Binde, das Äquivalent von 40 bis 50 Tassen normalen Kaffees. Mit dieser
Menge Koffein könnte man einen Blauwal vom Wegdösen abhalten. Folglich
halluzinierten die Banker drauf los, als hätten sie ein ganzes Löschblatt
Sunshine-Acid durchgekaut. Sie erblickten Vermögenswerte, die sonst niemand sah - psychedelische CDOs, trippige Subprime-Hypotheken, abgefahrene Plain Vanilla Swaps.
Wenn man schon nach sieben Tassen blaue Elefanten phantasiert, sieht man
nach 50 Bechern natürlich noch viel wahnwitzigeres Zeug: Zum Beispiel
Immobilien in Kansas, die ständig im Wert steigen. Oder Anleihen auf
abgeklungene Plutonium-Brennstäbe, die ein AAA-Rating aufweisen.
Mit der Zeit wurde der Kaffeekoller zur Gruppenpsychose. Die Banker waren
derart mit Tres Rios Costa Rica Bella Vista zugeballert, dass sie begannen,
sich ihre Halluzinationen gegenseitig zu verkaufen. Kurz darauf flog uns
alles um die Ohren.
Warum stürzt der Kaffeepreis nicht ab?
Das ganze klingt prima facie verrückt, doch das Arabica-Theorem ist über
jeden Zweifel erhaben. Das beweist ein Blick auf jene Länder, die von der
Finanzkrise am schlimmsten verheert wurden. Die Starbucks-Nation USA?
Zerschmettert! Die ständig "Koepi" süffelnden Südkoreaner? Beim Abdecker!
Und womit hielten sich wohl die Isländer während der endlosen Winter warm?
Genau, mit viel heißem Macchiato, den sie mit ihren Kaupthing-Kreditkarten
bezahlten.
Mutmaßlich kommt demnächst alles noch schlimmer. Denn während sämtliche
Rohstoffpreise in den vergangenen Monaten in den Orkus getrudelt sind,
blieb der Preis für Kaffeebohnen an den Terminbörsen stabil. Irgendjemand
da draußen säuft also nach wie vor Cappuccino aus viel zu großen Bechern.
Sobald uns der Turbo-Kaffee komplett ruiniert hat, kommen dann die Chinesen und kaufen die Überreste unseres Turbo-Kapitalismus auf. Das plant die Führung der Volksrepublik schon seit langem. Oder warum sonst, fragt man sich, trinken die Chinesen ihren Tee aus ganz kleinen Tassen?
Quelle: Spiegel online | Antworten
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