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Tipps und Technik R172 » » Thema: Überwachung Unterspannung |
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Schreiberlevel: Forenritter
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User seit 31.08.2014
| Geschrieben am 18.09.2023 um 12:51 Uhr  
| Auch wenn es jetzt schon "zu spät" ist...
Jeff2015 schrieb:
Ziehe die Schrauben an den Batterieklemmen nicht zu fest an. [...] Eine 1/2-Zoll-Knarre verleitet dazu, zu fest anzuziehen.
Wer versucht eine Mutter mit SW10 (= i.d.R. M6) mit einer 1/2-Zoll-Knarre festzuziehen, dem ist mMn nicht mehr zu helfen. Für Batteriepolklemmen gilt das noch viel mehr, auch aus Platzgründen.
Jeff2015 schrieb:
Ich würde daher die Knarre vor dem Festziehen abnehmen und nur mit der Hand und der Verlängerungsstange ohne Hebel festdrehen.
Ohne Hebel? Sorry, aber der Ratschlag kann brandgefährlich Enden, im wahrsten Sinne des Wortes - über den Batteriepol fließen beim Motorstart mehrere Hundert Ampere, wenn da auch nur das kleinste Kontaktproblem besteht wird's da ziemlich schnell ziemlich heiß. Und mit jedem weiteren Start wird das nicht besser, bis schlimmstenfalls der Batteriepol samt Polklemme & Leitung wegbrennt.
Für die Muttern der Batteriepolklemmen verwendet man eine 1/4-Zoll-Knarre mit entsprechender 10er Nuss und ggf. einer Verlängerung.
Vor dem Einbau der neuen Batterie sollten die Batteriepole mit einem Poliervlies gereinigt werden um unnötige Übergangswiderstände zu vermeiden. Idealerweise wird die Batterie vor dem Einbau auch einmal per Batterietester auf ihren Zustand getestet (hab schon neue Batterien gesehen, die waren schlechter als die alten verbauten...) und ggf. extern komplett geladen.
Beim Einbau werden die Schrauben der Batteriepolklemmen i.d.R. mit 5 Nm angezogen. Das ist, falls man keinen Drehmomentschlüssel verwendet, mit einer 1/4-Zoll-Knarre gut handfest + 1/8 Umdrehung mehr, so Pi x Daumen. Im Ergebnis spielt es auch keine große Rolle ob das jetzt exakt 5 Nm sind oder 4,5 oder 7 Nm - es darf halt nicht deutlich zu fest oder deutlich zu lose sein (wobei zu lose hier eher problematischer ist, siehe oben).
--
Gruß
chris_slk
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Schreiberlevel: Forenobersekundaner
Beiträge: 329
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Schreiberlevel: Forenritter
Beiträge: 3797
User seit 31.08.2014
| Geschrieben am 18.09.2023 um 14:14 Uhr  
|
Marco246 schrieb:
Zum Schluss die Polanschlüsse mit Polfett "versiegelt".
Polfet ist ein Relikt aus früheren Zeiten, heute haben nahezu alle Fahrzeuge i.d.R. einen Entgasungschlauch (sofern überhaupt notwendig...), so dass um die Batterie herum keine Säuredämpfe mehr entstehen können welche u.U. zu Korrosion der Batteriepole führen könnten.
--
Gruß
chris_slk
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Schreiberlevel: Forenuntertertianer
Beiträge: 166
User seit 01.12.2015
| Geschrieben am 18.09.2023 um 17:08 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von Jeff2015 am 18.09.2023 um 17:11 Uhr ]
@Chris:
Recht hast Du mit den hohen Strömen über die Batteriepolklemmen und den daraus resultierenden Gefahren.
Man muss aber wissen, dass 5 Nm Drehmoment ziemlich wenig ist:
Unter Verwendung eines Schraubendrehers kann bspw. mindestens ein Anzugsdrehmoment von 30 Nm erreicht werden - s. z.B. die Frage "Wie viel Nm kann man mit der Hand anziehen?" unter: https://www.dsm-messtechnik.de/schrauben-drehmoment-tabelle.
Eine durchschnittliche 1/4-Zoll-Knarre hat eine Länge von ca. 15 cm. Würde man sie waagerecht ausrichten und so 5 Nm auf eine Schraube einwirken lassen wollen, müsste man lediglich etwa 3,3 kg an den 15 cm langen Hebelarm der 1/4-Zoll-Knarre hängen. Das ist nicht viel.
Eine durchschnittliche 1/2-Zoll-Knarre hat eine Länge von ca. 25 cm. Würde man sie waagerecht ausrichten und so 5 Nm auf eine Schraube einwirken lassen wollen, müsste man lediglich etwa 2 kg an ihren 25 cm langen Hebelarm hängen. Das ist nicht viel weniger.
Auch mit einer durchschnittlichen 1/4-Zoll-Knarre kann man daher locker die Schrauben der Batterieklemmen überbeanspruchen.
Selbst mit einem Schraubendreher oder auch nur einer Verlängerungsstange einer 1/2-Zoll-Knarre ohne Knarren-Hebel erreicht man deutlich mehr als 5 Nm Drehmoment (Dicke einer 1/2-Zoll-Verlängerungsstange am Ende ist mit 2,5 cm vergleichbar mit einem mittleren Schraubendrehergriff).
Die Original-Mercedes-Schrauben der Polklemmen scheinen weicher zu sein als normale Stahlschrauben mit gleicher Gewindedicke. Das Material scheint kein gewöhnlicher Gewindestahl zu sein. Mit etwas Gespür merkt man beim Überdrehen der Schraube, dass die benötigte Kraft nur relevativ wenig zunimmt, da sich die Schraube früh dehnt. Die Schraube ist dann bereits kaputt, obwohl sie noch hält.
Eine solche überdrehte Schraube ist deshalb tückisch, weil man ihr nicht ansieht, dass sie bereits so kaputt ist, dass sie früher oder später von alleine in zwei Teile zerfallen wird. Dann tritt der von Dir beschriebene Fall ein und es wird heiß und brandgefährlich.
Am besten daher die Schrauben mit einem geeigneten Drehmomentschlüssel anziehen, der aber auch richtig behandelt und bedient werden muss (nur entspannt lagern und nur 1x langsam zum Klicken bringen, sonst ist das Drehmoment bereits deutlich überschritten, siehe https://www.youtube.com/watch?v=Kw7X5cg3Jr4).
Gruß, Jeff2015
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