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Werksabholung
(geschrieben von Torsten Gerber am 12.03.2003)


Die Werksabholung
(Zum Vergrößern Fotos bitte anklicken.)

Endlich war es soweit! Der Tag der Werksabholung in Bremen stand fest: Freitag, der 24. September 1999. Mein Daddy und ich reisten bereits am Vorabend mit einem gemieteten Opel Vectra Caravan :-( die gut 500 km nach Bremen an. Mein zufällig ausgewähltes Hotel (Ibis Hotel Am Ostertor in Bremen) erwies sich als eine gute Wahl. Es ist ein ruhiges, sauberes Hotel, recht günstig (115,- DM pro Zimmer (EZ oder DZ) zzgl. Frühstück) und nur ca. 4-5 km vom Werk entfernt.

Am nächsten Morgen nach einer überraschend schlafreichen Nacht fuhren wird nach dem Frühstück mit dem Miet-Vectra zum Werk. Um 7.45 Uhr bei herrlichem Sonnenschein erreichten wir das Kundencenter. Es sollte ein perfekter Tag werden. Also, tief Luft holen, und rein ins Vergnügen. Vor uns lag nun die Eingangshalle mit dem Empfang gleich auf der rechten Seite.

Die nette Dame erklärte uns das Procedere. Wir sollten doch bitte zum Check-In gehen, dort Kennzeichen, Torpass und Fahrzeugschein abgeben bzw. vorzeigen. Gesagt, getan. Wir gingen zum Check-In. Nach der Erledigung der Formalitäten erklärte uns die nächste Dame am Check-In, dass wir bitte, wenn wir aufgerufen werden, die ausgehändigten Papiere am Check-Out abgeben sollen. Der Check-Out liegt direkt neben dem Wartebereich, von dem man durch eine große Glasscheibe einen schönen Blick auf die Übergabehalle hat und sein Fahrzeug hereinfahren sieht. Anschließend wollte sie noch wissen, ob und wann wir an der Werksführung teilnehmen wollen. Klar wollten wir! Da wir aber keine lange Wartezeit haben sollten, stand für uns die Führung erst nach der Übergabe an. Ob ich dann noch dazu in der Lage sein sollte? Aber wenn wir schon mal hier sind, machen wir auch die Führung mit, sagten wir uns. Also, um 9.00 Uhr sollte es losgehen. Sie empfahl uns noch Frühstück im Restaurant eine Etage höher.

Wir gingen dann zum Check-Out, gaben dort die Papiere ab und stattetem dem Shop einen Besuch ab. Nette aber auch teure Accessoires, Souvenirs und Zubehör gibt es hier käuflich zu erwerben, aber auch Reinigungsmittel, Lackstifte, Modellautos, Klamotten, SLK-Koffersets und und und... Wir hatten gerade einen Grobdurchgang geschafft, als mein Vater mich anstieß: "Hey, da kommt gerade deiner!". Tatsächlich. In die noch leere Halle wurde als erstes Auto mein Purpurblitz in die hinterste Ecke gefahren. Jetzt fing meine Pumpe an zu rasen, mir wurde kalt und heiß. Mann sah der gut aus!

Keine 5 Minuten später wurden wir aufgerufen. Und um 8.10 Uhr hatte ich den ersten scheuen Berührungskontakt mit meinem wahr gewordenen Traum. Wow!!! 735 Tage habe ich auf diesen Moment gewartet. Nach dem Empfang, dem Check-In und dem Check-Out wurde auch die Übergabe von einer netten Dame durchgeführt, Frau Wiedemann. Sie bot mir eine ausführliche Einweisung an oder es bei meinen Fragen zu belassen. Ich stellte einige Fragen und knapp 20 Minuten später erweckte ich zum ersten Mal den Motor meines Purpurblitzes zum Leben. Mein Vater und ich fuhren aus der ansonst immer noch leeren Halle und stellten ihn erst einmal auf dem Besucherparkplatz ab, schließlich wartete noch die Werksführung auf uns. Dirk, du hast recht: Das Tor ist wirklich verdammt schmal in einem nagelneuen SLK! ;-))

Auch wenn der erste Abschied sehr schwer fiel, trennten wir uns von meinem neuen Auto und betraten nochmals das Kundencenter. Wir warfen einen Blick in die designo-Abteilung, wo vier designo-Fahrzeuge sowie Lack- und Ledermuster standen und eine ausführliche Beratung angeboten wurde. Da wir aber designo-mäßig gerade bestens versorgt wurden, stöberten wir noch ein wenig durch die anderen Räumlichkeiten. Eine Etage höher hatten wir einen noch schöneren Blick auf die Übergabehalle, in der inzwischen zweite weitere SLKs standen, ein silberner und ein schwarzer. Das besagte Restaurant machte einen einladenden Eindruck. Wir schlenderten noch durch die "Geschichte von Mercedes-Benz" und bewunderten die Globus-Wand. Jeder einzelne Globus ist auf einen Produktionsstandort von DaimlerChrysler ausgerichtet.

Dann war es auch schon 9.00 Uhr. Wir sahen zunächst einen Diavortrag mit Daten und Fakten zum Werk und einen Werbefilm über Mercedes-Benz. Dieser versuchte allerdings eher Emotionen zu wecken als Informationen zu vermitteln. Das Ganze dauerte etwa 15 Minuten. Mit funkgesteuerten Kopfhörern bewaffnet stiegen wir in den Bus, der uns quer übers Werkgelände zur Produktionshalle für SL und SLK brachte. Anschließend wurden wir von dem sehr netten mit Akzent sprechenden Werksführer offenbar irischer Abstammung durch die Halle geführt. Die Halle machte einen sehr ordentlichen und sauberen Eindruck. Der Sicherheit und Arbeitsplatzergonomie wird hier offenbar ein sehr hoher Stellenwert eingeräumt. Immer wieder wurde kollektiv von der gesamte Gruppe über meine Zweit-Lieblings-Lackierung yellowstone hergezogen. Nunja, ich konnte es verkraften, war doch allerdings sehr über den hohen Anteil an weißen SLKs auf den Produktionsbändern verwundert. Nach einer guten halben Stunde Fußmarsch ging's wieder per Bus zurück zum Kundencenter. Ein tolle Tour, die man auf keinen Fall verpassen sollte! Leider war während der Tour das Fotografieren unerwünscht, auch auf Rücksicht der Arbeiter.

Wie auf dem ersten Foto zu erkennen, befindet sich vor der Übergabehalle ein größerer runder Platz von einem kleinen See umrahmt. Der Werksführer empfahl dieses Fleckchen für schöne Erinnerungsfotos. Wir sollten doch nur bitte aufpassen und unser neues Auto nicht in den Tümpel fahren. Dies sei tatsächlich schon einmal passiert! Man stelle sich das mal bildlich vor... Ja, so taten wir es dann auch - ich meine das Fotografieren ;-). Wir machten eine paar schöne Bilder vom Purpurblitz, gaben anschließend den Mietwagen ab und cruisten gemächlich (mit max. 3.000 1/min.) nach Hause.

Ohne zu übertreiben, einer der drei schönsten Tage meines Lebens lag hinter mir.

Torsten und sein Purpurblitz




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