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Spring Break 2000
(geschrieben von Torsten Gerber am 11.03.2003)


Auf den Spuren der Silberpfeile



Ich war vielleicht gespannt. Es sollte das erste fast ausschließlich übers Internet organisierte größere SLK-Treffen werden. "Spring Break", so dachte ich, sei in Anlehnung an die jährlich in den südlichen Staaten der USA stattfindenen Riesen-Mega-Frühlings-Begrüßungs-Partys der Studenten ein geeigneter Name, in die letzte Saison des alten Jahrtausends zu starten. 18 feste Zusagen und 2 "Vielleichts" waren zumindest eine vielversprechende Zahl. Nur, ob die Zuverlässigkeit in der anonymen Welt des WWW sehr hoch einzuschätzen war, durfte angezweifelt werden.

So starteten wir am frühen Morgen des 25. März mit 4 SLKs aus meiner Heimatregion an einer Autobahntankstelle irgendwo zwischen Saarbrücken und Trier gen Bad Neuenahr-Ahrweiler. Als wir eine gute halbe Stunde vor der vereinbarten Zeit an der Gaststätte "Weingarten Walporzheim" eintrafen, standen bereits zwei SLKs auf dem Parkplatz. Und noch vor Erreichen der vereinbarten Uhrzeit standen 17 SLKs samt Frauchen und Herrchen vor dem Weinlokal. Wow! 17 der 18 festen Zusagen waren erschienen, was für eine Quote! Der 18. hat sich zwei Tage später per E-Mail entschuldigt und die beiden "Vielleichts" hatten es doch nicht mehr geschafft. Aber 17 SLKs und 25 Personen von Bremen bis München sorgten für ein Dauergrinsen in meinem Gesicht. Genial!

Nach dem ersten gegenseitigen Beschnuppern auf dem Parkplatz gingen wir in das Lokal, wo Herr Berens, der Inhaber, belegte Brötchen und Kaffee vorbereitet hatte. Wir besprachen dort den Tagesablauf, die Route und die notwendigen Verhaltensregeln bei Kolonnenfahrten, die zur Freude der Organisatoren, Petra und Wilfried Wershofen, Brigitte Ottmann und meiner Wenigkeit, sehr diszipliniert eingehalten wurden. Dann stellte sich jeder kurz vor.

Für 11.00 Uhr war die lokale Presse bestellt. Ein Fotograf des "Kreisstadtechos" schoss einige Aufnahmen und nahm ein von Brigitte vorbereiteten Text mit. Nach der Stärkung begutachtete man gegenseitig die Autos. Überraschenderweise waren von den 17 Fahrzeugen nur drei silber. Ein selten geringer Anteil. Hier die komplette bunt gemischte Farbstatistik: 4x linaritblau, 3x brillantsilber, 2x obsidianschwarz, 2x lazulithblau, 2x designo purpur, 1x schwarz, 1x vivianitgrün, 1x magmarot und 1x yellowstone. Letzterer SLK von Markus Malik, kombiniert mit Leder scarlet (rot), war sicher das begehrteste Fotomotiv. Erwähnen sollte man auch, dass zwei vier und fünf Tage alte Facelift-SLKs zu sehen waren. Ungewöhnlich auch die Anwesenheit gleich zweier Purpurblitze.

Pünktlich um 12.00 Uhr startete dann die erste der drei Kolonnen zum Nürburgring durch das wunderschöne Ahrtal. Im Fünf-Minuten-Abstand gingen dann die beiden anderen auf die Strecke. Dass ich mich, obwohl wir Organistoren bereits zwei Wochen zuvor die Strecke abgefahren waren, auch noch etwas verfahren hatte, merkte (glaube ich) kaum einer. Glücklicherweise führte auch diese Route zum Ziel.

An der Erlebniswelt des Nürburgrings angekommen, bot sich auch einigen Unbeteiligten ein immer wieder schönes Schauspiel: Wir konnten alle Fahrzeuge nebeneinander in einer Reihe parken. Der Motorenlärm, der von der Formel-I-Strecke bis zum Parkplatz drang, deutete auf Rennsportaktiväten hin. Und tatsächlich konnten wir kostenlos einige Amateurrennfahrer beobachten. Von (etwas leistungsgesteigerten ;-)) VW Käfern über (auspufflose?!??) Corvettes bis hin zu Lamborghini Countachs tummelten sich einige Atem beraubende und Ohren betäubende Autos auf der Rennstrecke. Danach gelüstete es die Meisten nach einer Tasse Kaffee und wir kehrten in die Hotelbar des Dorint-Hotels direkt am Ring mit Blick auf die Rennstrecke ein.

Wieder etwas gestärkt besuchten wir nun die vier Hallen der Erlebniswelt. In den Hallen standen jeden Menge legendäre und moderne Rennautos, es wurde dem Besucher die Geschichte des Nürburgrings und seiner Helden näher gebracht, es liefen Dokumentations- und 3D-Filme, man konnte sich in einige Rennautos setzen, einen echten BMW M-Roadster durch eine virtuelle Landschaft jagen, mit einem etwas den Magen belastenden Stoßdämpfersimulator fahren und auf einer Kartbahn Klein-Schumi spielen.

Anschließend traf man sich wieder am Parkplatz und wir teilten die Gruppe auf. Wer genug Courage hatte, durfte nun seinen SLK mehr oder weniger rasant über die legendäre Nordschleife jagen. Die zweite Gruppe postierte sich in einer gut einsehbaren Kurve und beobachtete die SLK-Racer und die dritte nutzte die Zeit, einen weiteren Abstecher durch die Eifel zu unternehmen.

Da ich selbst zusammen mit dem Besteller Dietmar die Nordschleife fahren wollte, kann ich jetzt nur über diese Gruppe schreiben. Obwohl das Wetter nicht ganz mit spielte - es war zwar trocken aber doch bewölkt und es herrschte ständig Regengefahr - fuhren sechs waghalsige Reckinnen ;-) und Recken, darunter auch Freewheeling Gitte mit ihrer stilecht antiken Lederhaube samt Fliegerbrille, offen über die knapp 21 km lange und sehr tückische Rennstrecke. Waghalsig nicht etwa, weil wir selbst einen riskanten Fahrstil hinlegten, sondern weil doch einige Hobbyrennfahrer mit ihren Astra GSI, Porsche Carrera aber auch mit Citroen BX Break und Opel Omega Caravan an uns vorbei schossen, dass es einem Angst und Bange werden konnte. Höhepunkt war aber sicher der voll besetzte Reisebus, der in Runde 2 plötzlich vor uns auftauchte. Das meiste rennfahrerische Können bewies Stephan aus München, der seinen Kompressor über den Ring jagte, als ob er bereits vorher geahnt hätte, dass Gitte heimlich für den vermeintlichen Sieger eine Flasche Sekt parat hielt. Der Ring zog uns so in den Bann, dass erst der häufig einsetzende Drehzahlbegrenzer und die stinkenden Bremsen den Fahrern ihren rasanten Gasfuß verdeutlichten. "Zum Glück wohne ich hier nicht" oder "Das werde ich in meinem Leben nicht mehr vergessen" sind zwei Zitate, die uns Organisatoren besonders freuten.

Zu guter Letzt trafen sich alle drei Gruppen in einer netten Pizzeria unweit vom Ring entfernt und man beschloss diesen genialen Tag mit einem Abendessen und vielen angeregten Gesprächen über alles Mögliche.

Mein besonderer Dank gilt allen Teilnehmern, die durch ihr zahlreiches Erscheinen diese Tour ermöglicht haben, vor allem Marten aus Bremen, Stephan aus München und Horst aus Lauchringen Nähe Bodensee, denen auch der weiteste Weg nicht zu weit war, weiterhin den Mitorganisatoren Petra und Wilfried für die Flasche Ahr-Wein in einer mit meinem Purpurblitz handbemalten Holzkiste und Brigitte für die mir die Schamesröte ins Gesicht treibende Urkunde. Ganz ganz toll von euch allen! Ich freue mich auf Spring Break 2001.












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