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KFZ-Versichererwechsel: Viele Details entscheiden Etwa jeder fünfte deutsche Autobesitzer denkt über einen Wechsel seines KFZ-Versicherers nach: Das sind ungefähr acht Millionen Menschen. Bis zum 31. November jeden Jahres können die Versicherten zu einem anderen Anbieter wechseln. Der Grund für diese Wechselwilligkeit sind unter anderem die vielfältigen Vergleichsmöglichkeiten im Internet, welche hilfreiche Tools wie Vergleichsrechner anbieten. Doch Vorsicht bei allzu schnellen Entscheidungen: Gerade bei KFZ-Versicherungen bestimmen viele Details über das Preis/Leistungsverhältnis.

Einfacher Vorgang

Wer sein Auto ab- oder ummelden will, benötigt bei der Zulassungsstelle eine elektronische Versicherungsbestätigung, dafür steht die Abkürzung eVB. Vor dem Online-Zeitalter gab es dafür die Namen Doppelkarte oder Deckungskarte. Die eVB-Nummer ist für das Straßenverkehrsamt der Nachweis für die Haftpflichtversicherung, der Voraussetzung für die Zulassung. Wer die KFZ-Versicherung wechselt, gibt seine Fahrzeugdaten zum Beispiel in einen Tarifrechner ein, stellt einen Antrag und druckt sich nach der Anmeldung die eVB-Nummer aus. Auch bei dem persönlichen Besuch in einer Agentur ist das möglich, dort meldet der Versicherer dann die Daten an die Zulassungsstelle. Nähere Informationen dazu findet man hier.

Zielgenaue Auswahl

Die Überlegung, ob sich ein Wechsel lohnt, beginnt mit der Frage, ob die eigene KFZ-Versicherungspolice zielgenau ist - oder vielleicht überdimensioniert und mit falscher Schwerpunktsetzung. Lediglich bei der Haftpflichtversicherung ist der Blick auf den Preis zielführend. Sie schreibt der Gesetzgeber vor, um Schäden zu regulieren, die ein Autofahrer anderen zufügt - auch Schmerzensgeld und Vermögensschäden deckt sie ab. Alle anderen Faktoren wie Teilkasko, Schadenfreiheitsrabatt oder Vollkasko erfordern ganz genaues Hinschauen und Nachrechnen. Bei Kaskoversicherungen richtet sich der Blick auch auf die Leistungen - nicht nur auf die Beitragshöhe. Manche Teilkasko deckt zum Beispiel Schäden ab, die ein Marder im Motorraum anknabbert - andere nicht. Benötigt ein Fahrzeug, das überwiegend in einem städtischen Ballungszentrum unterwegs ist, wirklich einen Schutz gegen Wildschäden? Hier lässt sich der Versicherungsumfang "abrüsten", damit sinkt die Beitragsleistung des Kunden. Wer die teure Komplettabsicherung über eine Vollkasko-Variante in Betracht zieht, stellt sich vorher die Frage: Bin ich bei dem Totalverlust des Fahrzeuges in der Lage, ein neues Auto zu finanzieren? Falls ja, lohnt sich die Vollkasko-Versicherung nicht.

Festgelegte Kategorien

Zwei Faktoren, die den Preis einer KFZ-Versicherung mitbestimmen, kann der Kunde nicht beeinflussen: Beide definieren die Versicherer. Die aktuellen Typklassen gelten seit Oktober 2014. Sie richten sich danach, welche Fahrzeuge und Fahrer die größten Schäden verursachen. Daher sind die Beiträge für die preiswerten Einsteigermodelle der Fahranfänger zum Beispiel gestiegen, denn sie verursachen viele Unfälle. Bei den Regionalklassen unterscheiden Versicherer jährlich deutschlandweit über 400 Einzugsgebiete nach ihrem Schadensaufkommen. Besonders günstig sind dabei unter anderem Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, eher teuer sind süddeutsche Bundesländer. Das hängt auch mit dem Verkehrsaufkommen (im Süden der Bundesrepublik größer) und den Witterungsverhältnissen (im Süden Deutschlands extremer) zusammen.






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