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Besichtigung der Fa. Brabus
(geschrieben von Tompike am 14.06.2014)


Besichtigung der Fa. Brabus in Bottrop am 25.10.2013 14:00


Nach der Regenfahrt nach Bottrop erreichte ich das Gelände der Fa. Brabus an. Schon das eindrucksvolle Kasernentor mit Zacken oben drauf sagte mir, das ich doch gleich lieber rechts auf dem großen Platz parken sollte, was richtig war. Mit unserem Geschenk ging ich zum Pförtner, der mich freundlich empfing und weiter in den Showroom leitete. Das war der erste nette Empfang. Auf dem abgesichertem Innenhof standen u. a. „Security Jeeps“ von Brabus sowie ca. 30 abgedeckte neue G-Geländewagen zum Veredeln?!

Ein nettes Ehepaar (mit Smart) war schon früh da. Nach und nach kamen die anderen SLK Freunde, alle pünktlich und begrüßten sich herzlich; scheinbar alte Bekannte. Ein nette Gruppe.

Gegen 13:50 Uhr gingen wir alle in den Showroom. Ich nahm an, dass wir von einer netten Showroom-Vorzeigedame begrüßt werden und sie uns mit einem lang gedienten Brabus-Veteranen nebst Security-Aufpasser (strenges Fotografierverbot) uns durchs Werk schickt.

Aber weit gefehlt. Ein regelrechtes Empfangskomitee der PR & Werbung stand dort.

1. Der Leiter dieser Abteilung, Herr Gr. mit seiner rechten Hand,
2. Frau So. mit der ich in Mail-Kontakt stand.
3. Frau Kü., verantw. auch für Onlinegeschäfte, unsere kundige Führerin durch das Werk.
4. Ihre Kollegin und „Werksfotografin“ Frau He.
5. Die Empfangsdame vom Showroom
6. Die Servicemitarbeiterin an der Bar für Kaffee und leckere Kekse, Pralinen.

Bedenken wir doch die hochsolvente Kundschaft, die sonst dort die Schwingtür öffnet und mal soeben einkauft (das billigste Auto ein Smart um die 50 000 € oder ein G 80 ab 350 000 bis 500 000 oder ein Ferrari für knapp 1. Mio.€) Das war ein großartig Empfang und verdient meine/ unser großes Danke/ Anerkennung.

Nach kurzer Ansprache durch den Leiter, Herrnn Gr. und anschließendem, herzlichem Kaffeeplausch übergab ich unser Geschenk mit ein paar Dankesworten (3 Fl. Wein von Pfennig auf Rückreise aus CH geholt, 2 Tafeln Schokolade direkt von Läderach aus Interlaken selbst importiert, 2 Schoko-Taschenmesser von Vitorinox, (am Zoll vorbei J ), 1 Tüte frische Champagnertrüffelpralinen aus der Edelschmiede Heinemann Düsseldorf.

Professor h .c. Bodo Buschmann war leider unabkömmlich; schade, Geschäft geht vor. Er gilt in der Branche als Intensivarbeiter, sieht alles, merkt alles, (Zeit ist Geld), stimmt absolut.

Aus der Presse geht hervor, das für manche Mitarbeiter bei Brabus die 38 Std. fast schon am Mittwoch erreicht werden; scheint so, ein SLK´ler sagte während der Führung „ Mensch guck mal auf die Uhr, es ist Freitag und die Jungens arbeiten immer noch voll“.

Und los ging es in die Traumfabrik Buschmann.

Ich hoffe, dass ich folgend alles in der richtigen Folge beschrieben habe; ich war richtig aufgekratzt.

Wir wurden zuerst durch den Leitstand geführt in dem tägl. die Früh-Besprechungen stattfinden, Arbeitsstand in der Fertigung, Baugruppen, etc.. Die Magnetwand war voll mit Fahrzeug-Arbeitskarten, überwiegend Ausland. Gut 80 % vom Brabus-Umsatz werden übrigens im Ausland erwirtschaftet. Siehe auch Buch mit Brabus-Beteiligungen.

In der ersten Werkstatt (trotz Freitagnachmittag wurde überall noch fleißig geschraubt) fanden wir die zur Veredelung/ Umrüstung anstehenden nagelneuen Boliden vor (z. B. mehrere 6 x 6 G-Modelle (3-Achser mit Allrad) ab Werk Preis ca. 580.000 Euro/ Stück, teils innen komplett nackt und „zerrupft“, da war nichts mehr drin, Motor war auch draußen, nur noch Blech und Kabelstränge Umbauzeit glaube ich um die 10 Monate.

Weiter ging es in die Sattlerei. Dort wurde gerade ein SLK Sitz zerlegt. Wir sahen die sogenannten Sitzschleifen, die melden, ob jemand im Auto sitzt (Maxicosy/ Kind,.etc,), Diverse Lederproben wurden uns u. a. gezeigt und eine grandiose Lederzuschneide-maschine, die das Leder vertikal schneidet, also aus einer dicken Lederhaut eine dünne macht. Beispiel: Edelfunierschneidemaschine. Der absolute Sattlerhit, denn Leder ist kein Hartholz.

Wir betraten die Traumfabrik „Classic Restauration“. Unser Hauptziel. Eine komplett lichtdurchflutete, gestylte Halle, ähnlich der Galeriehalle in Essen-Classicday mit gestylten Treppenaufgängen, alles hell, sauber und picobello. (s. Brabusbuch). Man bedenke, hier wird an Autos geschraubt. Herr M., Abt-L. der Classic Restauration beantwortete uns freundlich alle Fragen. Die Oldtimer-Fahrzeugfülle war unglaublich, gggrrrrrrr, Herzklappen auf Hochtouren. Zahlreiche SL, SLC, Gullwings, Heckflossen, alte SE-Klassen, Pagoden, 600 er Pullmann, Morgan +8, auch div. moderne Sonderfahrzeuge wie Maybach-Stretch.

Weiter ging es dann zu den anderen Werken; (kurze Kolonnenfahrt mit eigenen Fahrzeugen, in Poleposition Stand Frau Kü. Und Kollegin mit einem V8 und brabbelte vor uns her) in die anderen Werke. Motorenbau, Smart, Testcenter. Hier war gerade ein neuer Biturbo-Motor fertig geworden (s. Foto), ein riesen Kompaktteil mit goldfarbenen Rohren vom Turbo zu den Zylinderbänken. Die so genannte Ein-Mann Motor-Montage mit anschl. Signatur wird hier praktiziert. Hinterher kann niemand sagen (nee nee, iiich war dat nich, frag mal die anderen Schrauber,....falls ein Pleuellager oder Simmering übrig bleibt).

Die Motoren werden dann auf dem hochmodernen, freischwingenden Motor-Prüfstand gnadenlos getestet; dort können alle Anforderungen über den Ingenieurleitstand simuliert werden. Viele Rennstrecken wie Hockenheim, Nürburgring, Bergfahrten, Kurvenlagen ist alles im Programm. Die Endrohrfarben der Testabgasanlage zeigten Temperaturfarben über 250 Grad an, bläulich); die Abgasrohre sind glutrot (Prospekt). Aus den vom Motor erzeugten Schwingungen/ Bewegungen werden nicht unerhebliche elektrische Energien gewonnen und ins Bottrop Stadtstromnetz eingespeist.

Die Entwicklungsabteilung war wegen Geheimhaltung für uns tabu, sehr verständlich.

Ab ging es in die Fertigungshalle mit hochwertigen u. a. CNC-Fertigungsinseln. Brabus stellt, falls erforderlich, eben mal alles selbst her; z. B. aus vollem Block wird eine Ölwanne (Foto mit Frau Kü.) oder Halter oder, oder gefräst. Auch hier alles peinlich sauber. Ich kenne recht saubere Fertigungsinselbetriebe der Wehrtechnik, überall bis Feierabend trotzdem Spanlocken, Kühlflüssigkeit; bei Brabus nicht. Kleinste Spanlocken drehen sich nämlich unweigerlich in Autoreifen oder springen wohl möglich in ein Fertigungsteil. Diese kleinen Span-Locken_Teufel fallen während des innerbetrieblichen Transports auch gerne von der Palette/ Box/ LKW-Ladefläche auf die Fahrbahn.

Weiter ging es in die Smartfertigung (oh Gott, welche Kundenwünsche an Farben; nun ja, wenn man drin sitzt, sieht es keiner). Auch hier stand bzw. lag alles fein säuberlich aufgereiht. Die nächste Halle war für Veredelungen von dem z. B. altbekannten Land Rover „Defender“/ Jaguar/ Infinity. Auch hier alles in Reihe und Glied und sauber. Kleinseriensonderfertigung sage ich dazu.

Abschließen wurde in einem Ausstellungsroom, neben einem Smart-Rennsport V6 Turbo (Weltweit 2 Prototypen vorhanden), ein Gruppenfoto von uns angefertigt. Rennfahrzeug ging nicht in Serie, weil der Tank vorne liegt.

Zum Abschied erhielten wir eine Exclusive-Tragetasche (mit rotem SLR drauf) gefüllt mit hochwertigen Prospekten und einen Buch.

Dort am Ort befindet sich weiterhin ein eigenes Logistikcenter, - Hochregallager, - Sattel-züge, - Transporter, - Messebau. Das erspart Brabus sicher viel Ärger, wenn es um Termin-einhaltungen geht.

Brabus ist somit von allen absatzstörenden Verzögerungen befreit. Völlig unabhängig. Kein Terminstress, etc. Soweit ich es verstanden habe, hat Brabus auch eine eigene Tankstelle (Presseauszug: „…die Tankstelle der Mutter, an der der Sohn des Firmeninhabers oft vorbei fährt). Über den Preis kommt sicher alles wieder rein. Die Kunden bezahlen diese Topquali-tät und Topservice sicher gerne.

Ich persönlich konnte Freitag zu Hause gar nicht einschlafen. Die Oldtimer düsten in meinem Kopf herum. Man bedenke, z.B. ein super Gullwing, Note 2, zirka 700.000 € wird gestrippt und auf Note 1 gebracht. Hiiiielfe, war dat ein schöner Tag.

Zum Abregen sind wir dann in die 6 km entfernte American Ausflugslokal Woodpecker gefahren. War sehr schön. Habe sehr nette Leute kennen gelernt. Ein Ehepaar hat sogar ihr Vorgängerbaby, roter SLK, hier wieder gesehen.

Euch allen viel Spaß beim Studium der Brabus-Unterlagen.

Euer Thomas (Tompike) aus Düsseldorf.







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