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Klatsch und Tratsch » » Thema: Was denkt ihr über die kommende De-Mail ? |
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... ist OFFLINE
Schreiberlevel: Forenritter
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| Geschrieben am 13.07.2010 um 16:26 Uhr  
| Hallo zusammen,
ich bin ja ein Freund von Vereinfachungen, elektronischer Aufbewahrung und Kommunikation.
Gegenüber der geplanten De-Mail für meinen rechtsverbindlichen Austausch von Dokumenten mit Behörden, Firmen, Privatpersonen, bin ich aber noch etwas skeptisch.
Der Transportweg ist zwar verschlüsselt, es ist aber keine durchgehende Verschlüsselung vom Absender zum Empfänger vorgesehen. Damit hätten GMX, T-Online und Co im Prinzip direkte Zugriffsmöglichkeit auf meinen vertraulichen Schriftverkehr.
Ob der Zugriff auf das De-Mail Postfach mit einem Standard E-Mail Client (z.B. Outlook) funktioniert, wird bisher noch nirgends erwähnt.
Ein Einschreiben mit Rückschein wird zwar zukünftig ungleich einfacher, aber mit der Ablage im Provider-Postfach gilt so ein Einschreiben auch als zugestellt wenn man im Urlaub ist.
Firmen werden wohl gerne den kostengünstigen Dienst in Anspruch nehmen, werden sich vielleicht aber umsehen, wenn sie erst mal merken dass so manches Abbo etc. jetzt viel leichter vom Kunden zu kündigen ist, weil die Hürde des Einschreibens weg gefallen ist.
Denkt ihr das ganze ist ein Flop, oder wird sich das entwickeln?
Ich denke, ich warte erst mal ab und belaste mich nicht schon wieder mit noch einem neuen Kanal!
Das bisschen offiziellen Papierverkehr kann ich auch mit Scanner und Drucker und Briefkuvert erledigen und ansonsten elektronisch aufbewahren. Echtes Papier bewahre ich sowieso nur noch auf, solange dieses Papier noch eine Rechtswirkung entfalten kann.
Gruß Helmut
https://www.bsi.bund.de/cln_183/ContentBSI/Themen/Egovernment/DeMail/DeMail.html | Antworten
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| Geschrieben am 13.07.2010 um 16:49 Uhr  
| Hi Helmut,
also vom Prinzip ist das ja nichts anderes wie eine herkömliche Mail. Nur das sie plötzlich rechtsverbindlich anerkannt wird. Eine echte Verschlüsselung kann es nicht geben, weil sie sowieso jederzeit von jedem Provider ausgehebelt werden kann. Also bleibt so eine Mail genauso sicher bzw. unsicher wie die althergebrachte Postzustellung. Hier kann auch jeder Postmitarbeiter jederzeit den Inhalt lesen und gut ist.
Meiner persönlichen Meinung nach, ist dieses de-mail-System nicht bis zum Ende gedacht. Warum kann meine "normale" email-Adresse nicht auch rechtsverbindlich sein? Man könnte einfach irgendwo einmal seine email-Adresse bestätigen und gut ist. Wäre dann genauso sicher wie die Papierpost.
Heute kann ich dir z.B. im Namen irgendeines Gerichtes ein Einschreiben/Rückschein senden, ohne das das Gericht (Absender) das überhaupt weiß/will. Man wird nicht nach dem Ausweis gefragt, wenn man das Einschrieben versenden will.
Aber, mit de-mail haben sich einfach einige Leute eine neue Geldquelle aufgetan, um mehr geht es dabei eigentlich nicht.
Gruß
Gerhard
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Schreiberlevel: Forenritter
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User seit 24.07.2000
| Geschrieben am 13.07.2010 um 17:01 Uhr  
| Hallo Gerhard,
ich stimme dir eigentlich in allen Punkten zu.
Beim Lesen der Briefpost in Papier gibt es jedoch noch einen kleinen Qualitätsunterschied, denke ich, da man geöffnete Papierpost in der Regel bemerkt, elektronische jedoch nicht. Die Hürde zum Kopieren liegt auf tiefer und in die Massenverarbeitung ist einfacher.
Ich glaube, da kommt in ein paar Jahren noch was besseres. Es gab ja mal auch eine E-Post, die sang- und klanglos wieder verschwunden ist.
Gruß Helmut | Antworten
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| Geschrieben am 13.07.2010 um 17:10 Uhr  
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von SLK171 am 13.07.2010 um 17:11 Uhr ]
Hallo Helmut,
als ich Ende letzten Jahres erstmalig davon erfahren habe, fand ich das eine tolle Idee (habe auch beruflich damit am Rande zu tun). Bei näherem Hinsehen und Einlesen bin ich allerdings auf zahlreiche Punkte gestoßen, die mich am vorhergesagten Erfolg zweifeln lassen.
1. Das System funktioniert nur national und ist damit eine deutsche Insellösung.
2. Die Finanzierung ist nicht langfristig geklärt. Angeblich soll die Basisversion ja für den Bürger nichts kosten, und die Industrie soll sich an den Kosten beteiligen, weil sie ja Porto- und Papierkosten einspart (das trifft wohl auch zu)
3. Der Aufbau der Infrastruktur ist nicht ganz ohne. Besonders den Aufbau der "Gateways" finde ich - sagen wir mal - spannend . Nachzulesen hier:
http://www.cio.bund.de/cae/servlet/contentblob/452510/publicationFile/22738/anbindung_juristischer_personen_download.pdf
Da frage ich mich, ob da wirklich so schnell Behörden und Firmen gefunden werden, die das alles mitmachen. Zur Info: das Gateway muss so intelligent sein, dass es zwischen normalen und DE-Mails unterscheiden kann. Es entsteht auf jeden Fall auch langfristig ein größerer Aufwand für die Admins.
Ich halte die Idee, die el. Signatur auf dem neuen Personalausweis zu nutzen, daher derzeit für wesentlich vielversprechender.
Gruß
Guido
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| Geschrieben am 13.07.2010 um 17:21 Uhr  
|
Gerd122 schrieb:
also vom Prinzip ist das ja nichts anderes wie eine herkömliche Mail. Nur das sie plötzlich rechtsverbindlich anerkannt wird. Eine echte Verschlüsselung kann es nicht geben, weil sie sowieso jederzeit von jedem Provider ausgehebelt werden kann. Also bleibt so eine Mail genauso sicher bzw. unsicher wie die althergebrachte Postzustellung. Hier kann auch jeder Postmitarbeiter jederzeit den Inhalt lesen und gut ist.
Meiner persönlichen Meinung nach, ist dieses de-mail-System nicht bis zum Ende gedacht. Warum kann meine "normale" email-Adresse nicht auch rechtsverbindlich sein? Man könnte einfach irgendwo einmal seine email-Adresse bestätigen und gut ist. Wäre dann genauso sicher wie die Papierpost.
Aber, mit de-mail haben sich einfach einige Leute eine neue Geldquelle aufgetan, um mehr geht es dabei eigentlich nicht.
Hallo Gerd,
hast du dich mal intensiver damit beschäftigt? Ich finde in deinem Posting gehen ein paar Dinge durcheinander.
Abschnitt 1: natürlich ist das was anderes als die bisherige Mail: DE-Mail ist verschlüsselt, der Absender ist immer bekannt (Signatur), und die Mail ist nicht abstreitbar (Zustellung). Das trifft auf eine normale Mail nicht zu. Wie du schon selbst soll sie die bisherige Postzustellung eines Briefes ersetzen. Aber die Betonung liegt hier auf Brief und nicht auf Postkarte (=konventionelle eMail), die jeder lesen könnte. Natürlich kann auch heute jemand auf dem Postamt deinen Brief öffnen und lesen.
Abschnitt 2: Das DE-Mail System hat einfach einen anderen Ansatz als dein Vorschlag und will ohne komplizierte PKI mit Zertifikaten, Schlüsseln, Token etc. auskommen, von daher kann man das nicht vergleichen. Ich stimme dir aber zu, dass eine PKI auch aus meiner Sicht trotzdem langfristig der bessere Weg wäre (siehe Posting oben).
Abschnitt 3: Das mit der Geldquelle kann man so oder so sehen. Für mich als Bürger wäre es auf jeden Fall eine Erleichterung, wenn ich meine rechtverbindlichen Briefe nicht zu Hause unterschreiben, eintüten, frankieren und zum Briefkasten bringen müsste. Andersherum nehme ich auch gerne Schreiben von Behörden und Firmen als eMail entgegen statt auf Papier, um sie dann irgendwo abzuheften. Insofern sollte man bei der Äußerung von allgemeiner Kritik immer beide Seiten sehen.
Gruß
Guido
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Schreiberlevel: Forenfürst
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User seit 23.09.2006
| Geschrieben am 13.07.2010 um 23:49 Uhr  
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SLK171 schrieb:
hast du dich mal intensiver damit beschäftigt?
ja, das gehört zu meinem Job
DE-Mail ist verschlüsselt, der Absender ist immer bekannt (Signatur), und die Mail ist nicht abstreitbar (Zustellung).
wirlich verschlüsselt ist nur der Übertragungsweg (teoretisch). Sobald eine Mail auf Server xy liegt, kann derjenige mit passendem Knowhow und Zugangsmöglichkeit die lesen, genauso wie jeder Postbeschäftigte auch.
Der Absender muß nicht immer der sein, welcher angeblich unumstösslich ist - wenn du z.B. Pishing-opfer geworden bist, und dein Zugang geknackt ist, ist es genauso unsicher wie normale Email oder ein Brief.
Die "Zustellung" ist nicht sicherer als ein normaler Papierbrief. Die Mail kann im Junk landen, wird dummerweise vom Provider weggefiltert oder was auch immer. Also alles nicht sicherer als Briefpost oder bisherige Verfahren wie Einschreiben und Co.
Natürlich kann auch heute jemand auf dem Postamt deinen Brief öffnen und lesen.
genauso wie eine mail - der Papeirbrief ist sicherlich heutzutage unsicherer als eine normale email, aber auch de-mail bietet keinen 100 % Schutz.
Das DE-Mail System hat einfach einen anderen Ansatz als dein Vorschlag und will ohne komplizierte PKI mit Zertifikaten, Schlüsseln, Token etc. auskommen, von daher kann man das nicht vergleichen.
wenn ich mir anschaue wie heute "Zertifikate" erworben werden, schenke ich dem System kein größeres Vertrauen wie normale Mail oder Briefpost. sorry
Das mit der Geldquelle kann man so oder so sehen. Für mich als Bürger wäre es auf jeden Fall eine Erleichterung, wenn ich meine rechtverbindlichen Briefe nicht zu Hause unterschreiben, eintüten, frankieren und zum Briefkasten bringen müsste. Andersherum nehme ich auch gerne Schreiben von Behörden und Firmen als eMail entgegen statt auf Papier, um sie dann irgendwo abzuheften. Insofern sollte man bei der Äußerung von allgemeiner Kritik immer beide Seiten sehen.
ich bin mir sicher, das diejenigen die das System vermarkten und entwickeln dürfen, sich daran eine goldene Nase verdienen und der Staat, also wir dafür zahlen dürfen. Ferner wird bei sowas reichlich Schmiergeld an Politiker und Co. geflossen sein, genauso wie seinerzeit als der Schwachsinn mit der elektronischer Signatur für Online-Rechnungen auf kam.
Aber egal.
Um es mal abzukürzen: de-mail wird für einige Leute eine intersante Möglichkeit werden, die "Briefpost" in mancher hinsicht weiter zu ersetzen. Sie wird aber nicht den 100%igen Schutz bieten wie aktuell propagiert.
Wenn die schreiben und sagen würden: "nur zu 99,9% oder so wird die de-mail sicher sein, hätte ich null Einwände.
Gruß
Gerhard
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User seit 24.07.2000
| Geschrieben am 14.07.2010 um 07:39 Uhr  
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SLK171 schrieb:
Ich halte die Idee, die el. Signatur auf dem neuen Personalausweis zu nutzen, daher derzeit für wesentlich vielversprechender.
Hallo Guido,
wie würde das dann funktionieren?
Es gibt auf dem Ausweis eine e-ID und eine optionale Qualifizierte Signatur die man aber erst bei einem Trustcenter kaufen muß.
Signierte Mails an z.B eine Behörde direkt verschicken, ist damit vorstellbar. Aber um Mails zu empfangen, bräuchte man wieder so eine spezielle Mailbox, bei der man sich mit der Signatur als Abholberechtigter ausweist und die dem Absender eine qualifizierte Bestätigung der Zustellung zukommen läßt, oder wie denkst du kann das laufen?
Gibt es in der Hinsicht eigentlich schon Pläne?
Für eine wünschenswerte asymetrische Verschlüsselung von Sender zum Empfänger bräuchte man aber eigentlich nur einen Mailserver, der meinen öffentlichen Schlüssel auf Abfrage bereit hält und ein Mailprogramm das die notwendigen Prozeduren beherrscht!?
Ich habe das Gefühl, was die sichere elektronische Kommunikation anbelangt, stehen wir, verglichen mit Betriebssystemen, noch in der DOS-Zeit...
Gruß Helmut
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User seit 11.09.2004
| Geschrieben am 14.07.2010 um 09:32 Uhr  
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Helmut aus Muenchen schrieb:
Es gibt auf dem Ausweis eine e-ID und eine optionale Qualifizierte Signatur die man aber erst bei einem Trustcenter kaufen muß.
Signierte Mails an z.B eine Behörde direkt verschicken, ist damit vorstellbar. Aber um Mails zu empfangen, bräuchte man wieder so eine spezielle Mailbox, bei der man sich mit der Signatur als Abholberechtigter ausweist und die dem Absender eine qualifizierte Bestätigung der Zustellung zukommen läßt, oder wie denkst du kann das laufen?
Gibt es in der Hinsicht eigentlich schon Pläne?
Moin Helmut,
genau, und mit einem entsprechenden Kartenleser und der Schnittstelle zum Mailprogramm sollte das doch kein Problem sein.
Natürlich entstehen auch hier laufende Kosten für das Zertifikat mit dem Schlüsselpaar.
Ich stimme dir zu, dass wir noch lange nicht da sind, wo wir eigentlich schon vor 10 Jahren sein wollten. M.E. liegt es hauptsächlich daran, dass man bisher keine "Killerapplikation" gefunden hat, für deren Einsatz sich der Aufbau der umfangreichen Infrastruktur lohnen würde, von daher ist der Ansatz, den Briefverkehr elektronisch abzubilden eigentlich eine gute Idee, weil da tatsächlich Last entsteht.
Andererseits sieht man ja an Gerhards Posting, dass selbst er als Fachmann wie viele andere Leute auch gleich wieder Bedenken hat.
Gruß
Guido
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